Chengdu J-10

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Die Chengdu J-10 ist ein einstrahliges, allwetterfähiges Mehrzweckkampfflugzeug der chinesischen Luftstreitkräfte, das von der Chengdu Aircraft Corporation (CAC) entwickelt und gebaut wird. Die Maschine wird innerhalb der NATO auch als "Vigorous Dragon" (engl. für "Energischer Drache) bezeichnet. Der Hersteller nutzt für den Exportmarkt die Bezeichnung "F-10 Vanguard" (engl. für "Vorhut"). Pakistan ist der einzige Exportkunde und benutzt das Kürzel "FC-20".

Geschichte

In den frühen 1980er Jahren begann das Programm, um neuen Kampfflugzeugen anderer Länder etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Die Maschine wurde ursprünglich als reiner Abfangjäger entwickelt, später wurden die Fähigkeiten auch auf Luft-Boden-Einsätze erweitert.

Das Flugzeug wurde unter hoher Geheimhaltung entworfen und entwickelt, viele Details sind unbekannt. Der Erstflug fand im Jahr 1996 statt, 1997 erlitt das Programm durch einen schweren Unfall einen Rückschlag. Danach wurde die Konstruktion verändert, der neue Prototyp flog am 23.03.1998, das Testprogramm wurde fortgesetzt. Am 28.06.2002 startete das erste Vorserienmodell zum Erstflug. 2004 wurde das Flugzeug von der Volksbefreiuungsarmee (PLAAF) in Dienst gestellt. 5 Regimenter sollen derzeit mit insg. 250 einsitzigen und 120 zweisitzigen Maschinen ausgerüstet sein.

Einzig Pakistan wurde die J-10 zum Export angeboten. Im April 2006 gab die pakistanische Regierung bekannt, dass sie 36 J-10 unter der Bezeichnung FC-20 in Dienst stellen wird.

2 J-10A der PLAAF wurden am 04.11.2008 auf der Zhuhai Airshow ausgestellt. Beide Flugzeuge waren grau gestrichen, mit gelber Nummerierung und nicht einziehbaren Betankungsstutzen ausgestattet. Die J-10A zeigte Flugmanöver wie einen fast senkrechten Aufsteig direkt nach dem Start und 360°-Drehungen und Kurven.

J-10B

Am 09.01.2006 wurde in Jane’s Defence Weekly berichtet, dass sich eine fortgeschrittene Version der J-10 mit einem stärkeren Triebwerk, Schubvektorsteuerung, verstärkter Flugzeugzelle und einem Active-Electronically-Scanned-Array-Radar in Planung befindet (Super J-10). Vermutlich startete diese Variante im Dezember 2008 zum Erstflug, im März 2009 tauchten erstmals Fotos im Internet auf. Auf ihnen zeigt sich ein veränderter Lufteinlass (Diverter-less Supersonic Inlet, wie bei F-35) für das Triebwerk. Zudem soll die Maschine über ein Feuerleitsystem mit Weitwinkel-HUD nach dem Vorbild der MiG-29 sowie Zielsensoren auf Infrarot- und Laserbasis aufweisen, die sich im Vergleich zur Radar-Zielerfassung nicht bzw. schwerer orten lassen. Die Maschine entwickelt sich damit zum Mehrzweckjäger. Auf der Spitze der Heckflosse soll sich eine Anlage zum Stören feindlicher Ortungssysteme und über dem Triebwerk Sensoren zur Erfassung anfliegender Raketen befinden. Inzwischen sollen etwa 50 Maschinen im Einsatz sein.

Konstruktion

Das J-10 ist ein ein- oder zweisitziges Kampfflugzeug mit Deltaflügeln und Canards kurz hinter dem Cockpit. Es wird durch ein russisches AL-31-FN-Turbofantriebwerk von NPO Saturn angetrieben. Das Flugzeug hat ein konventionelles Seitenleitwerk. Der fast rechteckige Lufteinlass befindet sich unter dem Rumpf. Das Flugzeug besteht zu einem hohen Anteil aus Verbundwerkstoffen, der Pilot sitzt in einer tropfenförmigen Kanzel. Die Leistungsdaten entsprechen in etwa denen einer F-16, die Wendigkeit der J-10 ist vermutlich besser. Als Radar kommt ein KLJ-3 (Typ 1473) zum Einsatz.

Im November 2005 lieferte Russland die ersten AL-31FN-Triebwerke, die zweite Lieferung erfolgte Mitte 2006.

Parallel dazu hat China ein eigenes Triebwerk entwickelt, das WS-10A Taihang mit 132 kN Schub. Nach Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums wurde es von Ende 2021 an in neu produzierte Flugzeuge des Typs J-10 und J-20 eingebaut.

Im Sommer 2010 lud das chinesische Verteidigungsministerium 51 Diplomaten nach Yangcun bei Peking ein, die J-10 aus der Nähe zu besichtigen. Das dabei gezeigte Triebwerk stammte nach chinesischen Angaben aus eigener Produktion. Die ersten Aufnahmen einer J-10B im Flug, die mit dem chinesischen WS-10A-Taihang-Triebwerk ausgestattet war, gelangten im August 2011 an die Öffentlichkeit.

Auf der Zhuhai Airshow in China Mitte November 2018 wurde eine J-10B mit Schubvektorsteuerung vorgeführt.

Avionik

Ein digitales, vierfach redundantes Fly-by-wire-System unterstützt den Piloten beim Flug. Informationen werden auf drei Multifunktions-Flüssigkristalldisplays angezeigt. Die konstruktive Auslegung beinhaltet auch HOTAS.

Die Radarausrüstung der J-10 ist unbekannt; mögliche Kandidaten sind das russische RP-35, das israelische EL/M-2035 oder das chinesische JL-10A. Eine elektronische Störausrüstung ist vorhanden.

Chengdu Jian-10



Chroniken von Tilmun

Die J-10 sind auf der Lufwaffenbasis Hubei stationiert, die zum Widerstand der Erde gehört.