Erdbeben

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Als Erdbeben werden messbare Erschütterungen des Erdkörpers bezeichnet. Sie entstehen durch Masseverschiebungen, zumeist als tektonische Beben infolge von Verschiebungen der tektonischen Platten an Bruchfugen der Lithosphäre, in weniger bedeutendem Maße auch durch vulkanische Aktivität, Einsturz oder Absenkung unterirdischer Hohlräume, große Erdrutsche und Bergstürze sowie durch Sprengungen. Beben, deren Herd unter dem Meeresboden liegt, werden Seebeben oder unterseeische Erdbeben genannt. Sie unterscheiden sich von anderen Beben zum Teil in den Auswirkungen wie z.B. der Entstehung eines Tsunamis, jedoch nicht in ihrer Entstehung.

In der Regel bestehen Erdbeben nicht aus einer einzelnen Erschütterung, sondern ziehen meist weitere nach sich. In diesem Zusammenhang spricht man von Vorbeben und Nachbeben mit Bezug auf ein stärkeres Hauptbeben. Wenn Erdbeben über einen längeren, begrenzten Zeitraum gehäuft auftreten, spricht man von einem Erdbebenschwarm oder Schwarmbeben. Diese treten vor allem in vulkanisch aktiven Regionen auf. In Deutschland gibt es gelegtentlich Erdbebenschwärme im Vogtland und am Hochstaufen.

Der größte Anteil aufgezeichneter Erdbeben ist zu schwach um von Menschen wahrgenommen zu werden. Starke Beben können Bauten vernichten, Tsunamis, Lawinen, Steinschläge, Bergstürze und Erdrutsche auslösen und dabei Menschen töten. Sie können die Gestalt der Erdoberfläche verändern und zählen zu den Naturkatastrophen. Seismologie nennt man die Wissenschaft die sich mit Erdbeben befasst.

Die seit 1900 gemessenen 10 stärksten Erdbeben fanden mit einer Ausnahme alle an der Subduktionszone rund um den Pazifik, dem sog. Pazifischen Feuerring statt.

Laut einer Analyse von mehr als 35.000 Naturkatastrophen-Ereignissen durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) kamen von 1900 bis 2015 weltweit insgesamt 2,23 Millionen Menschen durch Erdbeben ums Leben.

Historisches[Bearbeiten]

Schon in der Antike fragten sich Menschen, wie Erdbeben und Vulkanausbrüche entstehen. Man schrieb diese Ereignisse häufig Göttern zu (in der griechischen Mythologie dem Poseidon). Manche Wissenschaftler im alten Griechenland glaubten, die Kontinente schwämmen auf dem Wasser und schaukelten wie ein Schiff hin und her. Andere Leute glaubten, Erdbeben brächen aus Höhlen aus. In Japan gab es den Mythos des Drachen, der den Erdboden erzittern ließ und Feuer spie, wenn er wütend war. Im europäischen Mittelalter schrieb man Naturkatastrophen dem Wirken Gottes zu. Mit der Entdeckung und Erforschung des Magnetismus entstand die Theorie, man könne Erdbeben wie Blitze ableiten. Man empfahl daher Erdbebenableiter nach Art der ersten Blitzableiter.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kam die heute allgemein anerkannte Theorie von der Plattentektonik und der Kontinentaldrift durch Alfred Wegener auf. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Erklärungsmuster der tektonischen Beben verbreitet diskutiert. Bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts konnte man daraus allerdings keine Technik zur sicheren Vorhersage von Erdbeben entwickeln.