Fraser River

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Der Fraser River ist der längste ganz in der kanadischen Provinz British Columbia gelegene Fluss. Er entspringt in der Nähe des Mount Robson in den Rocky Mountains und mündet nach etwa 1.375 km südlich der Stadt Vancouver in den Pazifik.

Der Fraser River entwässert ein Gebiet von 248.035 km². Die Quelle liegt am Mount Edith Cavell. Zunächst fließt der Fraser in Richtung Nordwesten am Mount Robson vorbei. Bei 54°N macht er eine scharfe Biegung in Richtung Süden und fließt dann fast bis zur Grenze der Vereinigten Staaten. Die Coast Mountains durchquert er in einem tiefen Canyon, dem Fraser Canyon. Hier findet sich auch eine extreme Engstelle, bei Hells Gate. Anschließend biegt der Fluss bei Hope, an der Einmündung des Coquihalla River, scharf in Richtung Westen ab und passiert später Chilliwack. Wenige Kilometer südlich von Vancouver bildet er ein Delta und mündet in die Straße von Georgia zwischen dem Festland und Vancouver Island. An der Mündung beträgt die jährliche Wassermenge 112 km³, und es werden 20 Millionen Tonnen Sedimente in den Ozean getragen.

Im Bereich der Boundary Bay ist das Flussdelta ein wichtiger Rastplatz während des Vogelzugs von Regenpfeifern. Im Mai 1982 wurde im Delta, mit einer Fläche von 20.682 ha, das Ramsar-Feuchtgebiet „Fraser River Delta“ ausgewiesen.

Geschichte[Bearbeiten]

Die spanischen Entdecker Dionisio Alcalá und Cayetano Valdés fuhren am 14.06.1792 als erste Europäer in den nördlichen Mündungsarm des Fraser River ein.

Der Oberlauf des Fraser wurde durch Alexander MacKenzie im Jahr 1793 erforscht. Simon Fraser bereiste 1808 den Fluss auf seiner gesamten Länge und bestätigte, dass er nicht mit dem Columbia River verbunden ist.

Die Entwicklung der Provinz British Columbia ist eng mit dem Fluss verbunden, da dieser nach der Abtretung der Gebiete südlich des 49. Breitengrades an die Vereinigten Staaten mit dem Oregon-Vertrag 1846 die Hauptreiseroute zwischen dem Landesinnern und der Küste darstellte. Dies war insbesondere ab 1858 der Fall, als das Flusssystem zum Schauplatz der Fraser-Canyon-Goldrauschs wurde.

Von 1865 bis 1885 entstand die Cariboo Raod, welche abschnittsweise auch dem Flussverlauf folgte. Ab 1880 folgte auch die Streckenführung der transkontinentalen Strecke der Canadian Pacific Railway, bzw. ab 1911 eine zweite transkontinentale Strecke der Canadian Northern Railway dem Flussverlauf.

Seit 1998 ist der Fluss ein Canadian Heritage River.

Ein großer Erdrutsch mit Felssturz in einem als „Big Bar“ bezeichneten Flussabschnitt hat ca. 2019 einen Damm mit einem etwa fünf Meter hohen Wasserfall neu gebildet. In dem unwegsamen Canyon des Fraser River oberhalb von Lillooet, nördlich der Einmündung des Seton River, war er in der zweiten Junihälfte 2019 entdeckt worden. Analysen von Satellitenaufnahmen zeigten jetzt an, dass sich der Erdrutsch bereits im November 2018 ereignet haben könnte. Die 5-m-Höhe können nur wenige Lachse überwinden, um auf diese Weise ihre Laichplätze oberhalb zu erreichen. Für die Lachse muss eine schnelle Lösung gefunden werden. In die Diskussion um Hilfe für die Lachse haben sich sowohl die Provinz- als auch die Bundesregierung Kanadas eingeklinkt, sogar der Premierminister Kanadas ist engagiert. Unterschiedliche Maßnahmen werden geprüft, denn das Wirtschaften mehrerer First Nations hängt davon ab, dass die Fische weiter flussaufwärts gelangen und dort rechtzeitig laichen können.

Größere Nebenflüsse[Bearbeiten]