Lockheed C-130 Herkules

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Die Lockheed C-130 Hercules des US-amerikanischen Herstellers Lockheed Corporation ist ein militärisches Transportflugzeug mit vier Turboprop-Triebwerken. Mit seinen Weiterentwicklungen ist der Schulterdecker nach mehr als 60 Jahren in Produktion eines der am längsten gebauten Flugzeuge der Welt. Die zivile Variante des Flugzeugs wird als Lockheed L-100 Hercules bezeichnet. Sie ist das größte Flugzeug, welches je auf einem Flugzeugträger gelandet und wieder gestartet ist (1963 auf der USS Forrestal).

Geschichte

Die Entwicklung begann im Februar des Jahres 1951 zur Zeit des Koreakriegs mit der Ausschreibung der US Air Force für ein mittelschweres Transportflugzeug. An der Ausschreibung beteiligten sich auch Boeing, Fairchild und Douglas. Das Flugzeug sollte entweder 11,5 Tonnen Last, 64 voll ausgerüstete Fallschirmjäger oder 92 Infanteristen transportieren. Es sollte auf unbefestigten Pisten landen können. Die USAF wollte ein Flugzeug das eine Mischung aus Jeep und Lastwagen das rund um die Welt genutzt werden konnte.

Schon am 11.07.1951 erhielt Lockheed den Zuschlag. Anfangs nannte man es "L-206", später "Model 82", es wurde von Willis Hawkins und Art Flock entworfen. Entwickelt wurde es in Burbank, Kalifornien, noch vor dem Ende erteilte die Air Force die ersten Serienaufträge.

Der Junfernflug fand am 23.08.1954 mit den ersten beiden Prototpen YC-130 in Burbank statt. Zeitgleich schloss Lockheed die Pläne für die Produktion auf dem Werksgelände Nr. 6 in Marietta/Georgia ab.

Die beiden Prototypten übertrafen die geforderten Flugleistungen bei weitem. Die erste Serienmaschine C-130A flog am 07.04.1955 zum ersten Mal. Nachdem man Schwierigkeiten mit dem Dreiblattpropeller behoben hatte, wurden im Dezemer 1956 die ersten Maschinen an das 463. Truppentransportgeschwader in Ardmore, Oklahoma ausgeliefert. Das erste Los bestand aus 219 Maschinen des Typs C-130A Hercules, die man auf vier Einheiten verteilte. Man änderte jedoch den Prototypen ab und gestaltete Heck und Heckflosse neu. Das APS-42-Radar wurde durch das APS-59 ersetzt. Zu Beginn hatte auch die Hercules noch Probleme mit den Triebwerken und der Druckkabine, die jedoch bei den B-Varianten beseitigt waren.

Seit dieser Zeit wurden mehr als 40 Versionen entwickelt, die in etwa 70 Staaten im Einsatz sind, die C-130 ist mit über 2.500 Maschinen das meistgebaute Transportflugzeug der Welt. Da man bei der Konstruktion des Flugzeug einen niedrigen Laderaum in Rampenhöhe, ein weich gefedertes Fahrwerk für unbefestigte Pisten, Druckausgleich für den gesamten Innenraum, Integraltanks über die komplette Flügelspannweite, sehr gute Übersicht vom Cockpit aus und Turboprop-Triebwerke kombinierte, ist die Herkules ein hervorragender Militärtransporter. Geschwindigkeit und Wendigkeit stechen besonders hervor. Das Flugzeug hat STOL-Eigenschaften und kann so auf kurzen Pisten operieren. Auch nach über 60 Jahren wird die Hercules produziert, heute in der modernisierten Version C-130J. Bisher ist kein Nachfolger geplant.

Technik

Die C-130 wies keine unerprobten oder radikal veränderten Baugruppen auf, sondern verband alle bis dahin bereits angewandten Neuheiten. Sie ist dank robustem Fahrwerk dafür ausgelegt, auch auf unvorbereiteten Flächen wie Sandstränden oder Graspisten zu landen. Zur Beladung erhielt sie am Heck eine hydraulisch absenkbare Rampenauffahrt mit einem Lukenpaar, das sich auch während des Fluges bis zu einer Geschwindigkeit von 463 km/h hydraulisch öffnen lässt. Die untere Luke wird als Auffahrt benutzt. Hinter der Rampe beginnt der 12,31 Meter lange Laderaum mit einer Breite von 3,12 Metern und einer Höhe von 2,74 Metern. Das erlaubt es der C-130, auch leichte Schützenpanzer, Lastwagen, Geschütze, Boote, Geländefahrzeuge etc. im Stück zu transportieren. Für Truppentransporte ist die Hercules für 92 Soldaten ausgelegt. Der Boden besteht aus großen selbsttragenden Blechprofilen einer Aluminiumlegierung, die bei geringer Masse eine hohe Tragfähigkeit aufweist. Die A-/B- und D-Varianten hatten auf der linken Seite noch eine Frachtluke, die bei späteren Versionen weggelassen wurde, da sie nur am Boden geöffnet werden konnte und keinen Nutzwert brachte.

Der Frachtraum und das Cockpit sind als Druckkabine ausgelegt, so dass auch in großen Höhen von durchschnittlich 9.000 m geflogen werden kann. Am Boden können Rollen montiert werden, um auch Standard-Frachtcontainer rasch ein und ausladen zu können. Des Weiteren können mittels Frachtpaletten ganze Boote und Fahrzeuge mit Fallschirmen aus großen Höhen abgeworfen werden. Leichte Panzer wie der M551 Sheridan können mit Bremsschirmen aus dem Tiefflug abgeworfen werden.

Eine weitere Besonderheit waren die Triebwerke. Gerade noch rechtzeitig hatte die Firma Allison, ein Tochterunternehmen von General Motors, das einwellige Turboprop-Triebwerk T56 mit 2.798 kW (3.750 PS) fertiggestellt. Im Vergleich zu den bisherigen Triebwerken war es winzig und füllte nur einen kleinen Teil der Motorgondel aus. Der größte Teil der Gondel wurde vom Getriebe und der Antriebswelle eingenommen. Zunächst übertrug das Triebwerk seine Kraft auf dreiblättrige Turboelectric-Propeller von Curtiss-Wright. Wenig später kamen Aeroproducts-Propeller mit je vier Blättern zum Einsatz. Die Integraltanks zwischen den Tragflächenrippen fassten insgesamt 19.876 Liter Kraftstoff. Außerdem konnten zwei Außentanks mit einem Fassungsvermögen von je ca. 5.000 Litern an Pylonen unter den Flügeln montiert werden. Als Starthilfe ließen sich am Rumpf acht Raketen mit jeweils rund 4,5 kN Schub montieren.

Das geräumige Cockpit zeichnete sich durch eine ausgezeichnete Rundumsicht aus. Gegenüber Transportflugzeugen mit Kolbentriebwerken fielen der niedrigere Lärmpegel und die Vibrationsdämpfung im Cockpit positiv auf. Im als Druckkabine ausgelegten Frachtraum muss dagegen wegen des hohen Lärmpegels Gehörschutz getragen werden. Bei den Varianten A bis H wird noch eine Besatzung von sechs Mann benötigt, bei der J-Variante noch drei. Damit die große transatlantische Reichweite ausgenutzt werden kann, sind für die Besatzungsmitglieder im Cockpit zwei Ruhekojen, eine Bordküche und ein Urinal vorhanden. Im Frachtraum sind noch zwei weitere Urinale, ein WC sowie Klappstühle vorhanden. Zur Reichweitensteigerung wurden einige Varianten mit Luftbetankungsvorrichtungen ausgerüstet.



Chroniken von Tilmun

Diese Transportflugzeuge sind in den Chroniken von Tilmun auf der Luftwaffenbasis Hubei stationiert, die zum Widerstand der Erde gehört und für diesen im Einsatz.