Lynn

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Lynn ist eine Stadt im Essex County im US-Bundesstaat Massachusetts.

Geschichte[Bearbeiten]

1629 wurde das heutige Stadtgebiet durch Einwanderer unter Führung von Edmund Ingalls besiedelt. 1631 erhielt der Ort, nach der Bezeichnung der Nipmuck-Indianer dieser Gegend, den Namen Saugus. 1637 wurde die Kleinstadt zu Ehren von Samuel Whiting, der als erster Minister der Stadt King´s Lynn in Norfolk eingetroffen war, in Lynn umbenannt.

Im Laufe der Geschichte entwickelten sich aus dem Siedlungsgebiet unabhängige Städte:

  • Reading 1644
  • Lynnfield 1782
  • Saugus 1815
  • Swampscott 1852
  • Nahant 1853

Lynn selbst wurde 1850 als Stadt eingetragen.

Lynn war während der Kolonialzeit ein bedeutender Standort von Gerbereien und der Schuhindustrie, die 1635 gegründet wurde. Die Stiefel der Kontinentalarmee, die sie während des Unabhängigkeitskrieges getragen hatte, stammten aus den Manufakturen in Lynn. Die Schuhindustrie führte im frühen 19. Jahrhundert zu einem städtischen Wachstum der Gemeinde. Im Wappen der Stadt macht die Abbildung eines Schuhs diese wichtige Zeit deutlich. 1857 verschlechterten sich die Bedingungen in diesem Gewerbe deutlich. Nach Lohnkürzungen und Entlassungen organisierten die Schuhmacher von Februar bis MÄrz 1860 den größten Streik der US-Geschichte vor dem Sezessionskrieg.

1816 gab es nur eine Postkutschenverbindung, 1836 schon 23 Kutschen täglich, die die Strecke Lynn Hotel - Boston bedienten. Die Eastern Railroad Linie zwischen Salem und dem östlichen Boston, wurde am 28.08.1838 eröffnet. Diese Zugverbindung wurde später zur Eastern Division mit der Boston and Maine Railroad fusioniert. Telegrafenleitungen durch Lynn wurden 1847 verlegte, allerdings erst 1858 in Betrieb genommen.

Angeführt von Charles A. Coffin und Silas E. Barton, engagierten sich die Schuhfabrikanten bereit 1883 finanziell an der aufkommenenden Elektrifizierung. Sie investierten in die von Elihu Thomson gegründete Thomson-Houston Electric Company. Diese fusionierte 1892 mit der Edison Electric Company zu General Electric (GE), Coffin wurde erster Präsident der Gesellschaft. Elihu Thomson war von 1920 bis 1923 Präsident des Massachusetts Institute of Technology.

GE spezialisierte sich anfangs in Lynn auf die Produktion von Bogenlampen und Elektromotoren. Später entwickelte man elektrische Systeme und Komponenten für Flugzeuge und Flugzeugmotoren, die während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurden. Aufgrund guter Kontakte zum MIT in Cambridge entstand das Motorenwerk. Bei der Entwicklung der Triebwerkssparte von GE spielte Gerhard Neumann eine entscheidende Rolle, bis heute besteht eine Zusammenarbeit der Forschungsabteilung der Materialwissenschaften am MIT und die sich daraus ergebenden Verbesserungen der Düsentriebwerkseffizienz, sichert Lynn bis Heute einen Standortvorteil.

In den späten 1970ern und frühe 1980er Jahren litt die Stadt unter mehreren großen Bränden. Am 28.11.1981 brannten die ehemaligen Schuhfabriken an der Broad- und Washington Street, bis auf die Grundmauern nieder. Die Flammen zerstörten 17 Häuser in der Innenstadt und verursachten Schäden in der Höhe von 10 Millionen US-Dollar. Die Gegend wurde anschließend saniert und wird als Satelliten-Campus des North Shore Community Colleges genutzt.