Mesoamerika

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Mesoamerika bezeichnet ein Kulturareal und eine Siedlungslandschaft in Mittelamerika. Das Gebiet umfasst große Gebiete der heutigen Staaten Mexiko, Guatemala, El Salvador, Belize, Costa Rica, Honduras und Nicaragua. Für die vorkolumbianische Geschichte ist auch oft noch der ältere Begriff Altmexiko gebräuchlich.

Zu den Hochkulturen in diesem Kulturareal zählen: Azteken, Tlaxcalteken, Tolteken, Chichimeken, Boruca, Maya, Huicholen, Mazateken, Mayangna, Mixe, Mixteken, Olmeken, Pruépecha, Otomí, Zapoteken und Totonaken. Weniger bekannte Kulturen entlang der Pazifikküste sind: Diquís-Kultur (Costa Rica), Mokaya-Kultur (Chiapas und Guatemala), Monte-Alto-Kultur und die Cotzumalhuapa-Kultur (Guatemala).

Geographie[Bearbeiten]

Die Nordgrenze Mesoamerikas liegt etwa auf Höhe des nördlichen Wendekreises mit einer Ausbuchtung nach Süden zwischen den beiden Kordilleren. Durch klimatische Bedingungen wanderte die Grenze immer wieder. War in regenreichen Phasen der Bodenbau möglich, verschob sich die Grenze in nördliche Richtung. Ost- und Südgrenze verliefen je nach Zeigtraum durch Costa Rica und Nicaragua aber auch durch El Salvador und Honduras.

Geschichte[Bearbeiten]

Frühzeit[Bearbeiten]

20.000 vor Chr. wurde der mesoamerikanische Raum von Menschen besiedelt. Mammutjäger sind für 10.000 v. Chr. nachgewiesen. Auf Yucatan datieren die ältesten Funde von 9.000 Vr. Chr., die Funde in Los Tapiales (Guatemala) werden auf 8.000 v. Chr. datiert.

Archaische Periode[Bearbeiten]

Um 7.000 v. Chr. begann der Ackerbau, 5.000 v. Chr. wurde Mais als Kulturpflanze angebaut. Seit 3.500 v. Chrs. sind permanent besiedelte Dörfer wahrscheinlich. In größeren Umfang können sie jedoch erst ab 2.500 v. Chr. nachgewiesen werden. 3.000 v. Chr. wurden Töpferei und Weberei entwickelt. Vorfahren der Maya vermischten sich 2500 v. Chr. in Guatemala mit der dortigen Urbevölkerung.

Frühe Präklassik[Bearbeiten]

1500 v. Chr. wurde der Maisanbau zur Lebensgrundlage für in Mesoamerikas Die Völker nutzten Obsidianwerkzeuge, Ocos-Keramik wurde an der Pazifikküste nachgewiesen. Um 1200 v. Chr. stieg die Olmekenkultur auf. 850 v. Chr. sit die Goldverarbeitung nachgewiesen.

Mittlere Präklassik[Bearbeiten]

Eine zapotekische Kultur gab es um 600 v. Chr. in Monte Albán. Um 400 v. Chr. wurde La Venta zerstört, die olmekische Kultur ging unter.

Späte Präklassik[Bearbeiten]

Um 400 v. Chr. gab es eine Izapakultur an der mexikanischen Pazifikküste. Erste datierbare Stelen der Maya wurden auf 125 v. Chr. datiert. Das früheste Datum der Langen Zählung ist 36 v. Chr. Um 100 n. Chr. begann der Bau der ersten Stufenpyramide in Teotihuacán.

Klassik[Bearbeiten]

Den Baubeginn der Sonnenpyramide von Teotihuacán datiert man auf das Jahr 200, die Mondpyramide von Teotihuacán wurde erst ab dem Jahr 250 gebaut. In der klassischen Zeit wurden auch die bekannten Maya-Städte Tikal, Palenque, Copán und Yaxchilán gegründet. Seine Blütezeit hatte Teotihuacán um 300, 400 wurden die Maya unterworfen.

Mittlere Klassik[Bearbeiten]

Die Zeit um 500 ist die Blütezeit der Zapoteken, 540 wurde Bonampak gegründet. Kriege zwischen Calakmul und Tikal und fanden 550 statt. Der Niedergang von Teotihuacán wird auf die Jahre um 600 datiert.

Späte Klassik[Bearbeiten]

799 findet sich die letzte Datierung von Palenque, 822 von Copán. Die letzte Datierung von Tikal ist 879, die von Toniná und Uxmal 909.

Frühe Postklassik[Bearbeiten]

Tula wurde 950 gegründet. 987 wurde Quetzalcoatl aus Tula vertrieben. Im gleichen Jahr wurde Chichén Itzá erobert. 1007 wurde Mayapán gegründet. Um 1140 lebten Azteken im Tal von Mexiko. Mit der Zerstörung Tulas durch die Chichimeken 1168 ging das Toltekenreich unter.

Späte Postklassik[Bearbeiten]

1221 gründeten Chichén Itzá, Mayapán und Uxmal die Liga von Mayapán. Die Itzá übernahmen 1224 die Regentschaft über Chichén Itzá von den Tolteken. 1335 wurde Tenochtitlán gegründet. Die Mixteken siedelten 1350 bei Monte Albán. Tenochtitlán, Texcoco und Tlacopán bildeten 1428 den aztekischen Dreibund. 1441 beendete eine Revolte die Liga von Mayapán. Die Itzá verließen Chichén Itzá, Mayapán wurde zerstört. 1511 landeten die Spanier an der Küste Yucatáns, der erste Kontakt von Europäern unter Juan de Grijalva mit den Azteken fand 1517 statt. 1521 eroberte Hernán Cortés Tenochtitlán. 1524 begannen die spanischen Versuche der Kolonisation Yucatáns. 1697 wurde Tayasal in Yucatán zerstört.

Ethnische Religionen der Gegenwart[Bearbeiten]

Die ethnischen Religionen Mittelamerikas sind bis heute stark von den alten Hochkulturen geprägt. Dabei sind zahlreiche unterschiedliche Synkretismusformen mit dem Christentum entstanden. S. A. Tokarew nennt in diesem Zusammenhang für Mesoamerika 2 Regionen mit jeweils selbständigen Kultzentren, die vor dem Eintreffen der Europäer bestanden. Gemeinsam war ihnen die Verbindung zwischen archaischen Formen, wie sie in den religiösen Vorstellung der weniger urbanen Völker der Region vorkommen, mit den komplizierten Formen des von lokalen Eroberern eingeführten Staatskultes mit seinen teils bizarren theologischen Systemen, die mitunter massenhafte Menschenopfer praktizierten und die neben der bäuerlichen Volksreligion bestanden, bis die Trägerstaaten untergingen. Diese zwei alten Kultzentren waren:

Von dieser historischen Grundlage ausgehend sieht man heute von Norden nach Süden fortschreitend folgende religiöse Regionen mit ihren jeweils spezifischen archaischen Vorstellungen, hochkulturellen Einflüssen und christlich-katholischen Synkretismen.