Nanna

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Nanna, auch Nannar, ist der Name des sumerischen Mondgottes. Das akkadische Gegenstück ist der Mondgott Sin. Das Hauptheiligtum stand in Ur, deshalb gilt er auch als Stadtgott von Ur. In der Genealogie ist er der Sohn des Enlil und der Ninlil. Seine Gattin ist Ningal, seine Kinder sind unter anderem der Sonnengott Utu, Inanna und der Wettergott Adad.

Erscheinungsform

Das aus dem 3. Jahrtausend stammende, gut erhaltene Zikkurat von Ur, der Tempel Ekišnugal ist seine Residenz. Hohepriesterin war in der Regel die Tochter des sumerischen Herrschers von Ur. Im Laufe der Zeit wechselten die vielfältigen Erscheinungsformen.

In der Ur-III-Zeit symbolisierten den Mondgott das hölzerne Wagenrad, ein Trog, eine halbe Krone und die Niere. Die gewöhnliche ursprüngliche Ableitung als doppelt liegende Mondsichel für die wachsende Frucht, das Auge oder das Rundboot gilt als wahrscheinlich. Noch heute wird im Irak die Mondsichel mit dem Rundboot verglichen.

Ein spätakkadischer Mythos versucht mithilfe der Figur Suen eine Mondfinsternis zu erklären: die Götter Sin, Ischtar und Šamaš versuchen Anteil an der Macht des Gottes Anu zu erlangen. Dieser sendet daraufhin seine Kinder, die Siebengottheit gegen Sin aus, die diesen umzingeln und blockieren. Erst durch das Eingreifen Enkis wird er befreit.

Nanna als Gleichsetzung in anderen Kulturen

Nanna/Sin entspricht der Gottheit Kušuḫ bei den Hurritern und Jarich bei den Ugaritern. Bei den Hethitern und Luwiern hieß der Mondgott Arma. In Keilschrift wird er aufgrund des 30-tägigen Mondmonats mit dem Zeichen für 30 wiedergegeben.

Siehe auch

Chroniken von Tilmun

Nanna ist der älteste Sohn Enlils von dessen Gattin Ninlil. Zusammen mit seiner Frau Ningal residiert er in Ur; ihre Kinder sind die Zwillinge Inanna und Utu. Auch wenn er gerade von ersterer oft überflügelt wurde, so gelangte er im 21. Jahrhundert v. Chr. mit der 3. Dynastie von Ur noch einmal zu großer Macht.

Sein Symbol ist der Mond, auf dem er auch eine private Basis unterhält.


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