Nergal

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Nergal ist eine Gottheit der sumerisch-akkadischen, babylonischen und assyrischen Religion und Vorbild und Bestandteil anderer Gottheiten anderer altorientalischer Völker. Nergal ist der Gott der Unterwelt Kurnugia, er verkörpert die vernichtende Sonnenhitze, so dass ihm Brände und Krankheiten und Seuchen von Mensch und Vieh zugeschrieben wurden. Außerdem stand er für den Kampf gegen feindliches Fremdland. Bei den Hethitern und Hurritern kann er auch als Ugur verehrt werden, der ansonsten als Diener von Nergal gilt.

Familie

Nergal ist der Sohn von Enlil und der Ninlil, Bruder des Ninurta und Gatte der Ereškigal, in Nippur manchmal auch der Mamitu. Sein Wesir (sukkal) ist Namtaru.

Beschreibung und Ikonographie

In seiner Eigenschaft als Kriegsgott wird Nergal als "großer Drache" bezeichnet. "Er füllt die Kanäle mit Blut, wie mit Regen, er ist mit Eingeweiden bedeckt und trinkt das Blut lebender Wesen, seine Waffen öffnen den Mund für Blut". Mit Nergal verbanden die Babylonier den Planeten Mars. Er galt als ungünstiges Vorzeichen und wird oft mit feindlichen Ländern (Elam, Amurru, Subartu) verbunden

Der Mythos von Nergal und Ereškigal

Der Mythos von Nergal und Ereškigal ist von den Tontafeln einer mittelbabylonischen Version bekannt, die um die Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends vermutlich in Syrien verfasst wurde und in Amarna gefunden wurde, wo sie vielleicht als Schultext zum Erlernen der Keilschrift diente. Aus Sultantepe liegt eine ausführlichere, aber unvollständige spätassyrische Version aus der Zeit um 700 v. Chr. vor.

Anu plant ein Festmahl im Himmel und sendet seinen Boten Kaka, um Ereškigal, die Göttin der Unterwelt einzuladen, die nicht selbst kommen kann, aber ihren Boten Namtaru schickt. Nergal beleidigt Namtaru, indem er nicht vor ihm niederkniet, und wird darauf von Anu zu Ereškigal nach Irkalla gesandt, mit der Warnung, die dortige Gastfreundschaft nicht anzunehmen. Nergal vergisst jedoch schließlich die Warnung und schläft sieben Tage und sieben Nächte mit Ereškigal, bevor er in den Himmel zurückkehrt. Daraufhin verlangt Ereškigal, dass er sie heiratet. Die Götter verwandeln Nergal zunächst, so dass Namtaru ihn nicht erkennt. Schließlich muss er aber doch in die Unterwelt und jedem der Sieben Türwächter einen Teil seiner Kleidung und Ausrüstung übergeben. Normalerweise scheinen die Besucher so ihre Macht eingebüßt zu haben (vergl. Inannas Gang in die Unterwelt), Nergal hat sich jedoch auf den Rat Namtarus entsprechend ausgerüstet. Er erscheint vor Ereškigal und reißt sie an den Zöpfen von ihrem Thron, worauf er mit ihr schläft. Daraufhin erlaubt Anu Nergal, in der Unterwelt zu bleiben.

Chroniken von Tilmun

Unter den Söhnen Enlils ist Nergal der am wenigsten sympathische. Er gilt als begabter Krieger, wenngleich blutrünstiger Psychopath, der wenig übrig hat für die Menschen, die unter seinen Taten zu leiden haben. Neben konventionellem Krieg bevorzugt er auch biologische Kampfstoffe, die grässliche Seuchen hervorrufen. Sowohl Göttern wie Menschen scheint es ratsam, sich mit ihm gut zu stellen, wenn man ein behütetes Leben führen will.

Im 21. Jahrhundert v. Chr. (neusumerische Zeit) heiratete er Ereškigal und wurde so an ihrer Seite König der Unterwelt.

Personendaten

  • Stadt: Kutha
  • Eltern: Enlil und Ninlil
  • Partner: ab 21. Jahrhundert v. Chr. Ereškigal
  • Zuständigkeit: Krieg, Seuchen, ab 21. Jahrhundert v. Chr. auch Unterwelt