Paläarktische Landschildkröten

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Die Vertreter der Gattung Testudo werden im deutschen als Paläarktische Landschildkröten, eigentliche Landschildkröten oder umgangssprachlich auch als Europäische Landschildkröten bezeichnet. Die Bezeichnung Europäische Landschildkröte ist allerdings falsch, da die Arten der Gattung Testudo nicht nur in Europa, sondern auch im westlichen Asien und nördlichen Afrika beheimatet sind. Die Paläarktis fasst diese Landmassen zusammen.

Der Name "Mediterrane Landschildkröte" ist hingegen keine Gattung, sondern eine rein klimatische und geografische Gruppierung. Die zu dieser Gruppierung gehörenden Arten kommen in ähnlichen Lebensräumen vor und sind dort vergleichbaren Lebensbedingungen unterworfen, gehören aber alle dere Gattung Testudo an.

Erscheinungsbild[Bearbeiten]

Das mittlere Stockmaß des Rückenpanzers dieser Art, schwankt zwischen weniger als 10 cm bei männllichen Ägyptischen Landschildkröten und bis zu 40 cm bei Breitrandschildkröten. Die in der Regel zweifarbigen Rückepanzer sind leicht elliptisch geformt. Der Grundton ist bräunlich, olivgrün, gelblich bis blass orangefarben, auf diesem finden sich arttypische, dunkle Zeichnungselemente. Bei Ägyptischen Landschildkröten kann die dunkle Färbung so gering ausgeprägt sein, dass sie fast einfarbig (sandfarben) wirkt. Der Hinterlappen der Bauchschale ist bei einigen Arten beweglich, der Rückenpanzer besitzt kein Gelenk. Die Gattung weist einen ausgeprägten Unterschied zwischen den Geschlechtern auf, mit dickeren Schwanzansätzen und konkaven Bauchpanzern bei Männchen.

Fortpflanzung[Bearbeiten]

Das Paarungsverhalten der Landschildkröte ist äußerst rau. Die Weibchen werden verfolgt, gerammt und vor der Paarung gebissen. Das Gelege umfasst im Durchschnitt 4 - 6 Eier, bei Ägyptischen Landschildkröten weniger, bei älteren Weibchen der größeren Arten tlw. mehr. Die Eiablage kann pro Saison mehrfach erfolgen.

Die Zeit zwischen Eiablage und Schlupf der jungen Schildkröten ist abhängig von der Nisttemperatur. Unter natürlichen Bedingungen sind es meist 80 - 115 Tage, je nach Witterung aber auch mehr. Bei gleichbleibenden Temperaturen durch künstliche Bebrütung schlüpfen einige Jungtiere dagegen bereits nach 55 Tagen. Bis zur Geschlechtsreife dauert es unter natürlichen Bedingungen mind. 8 - 12 Jahre, gelegentlich sogar deutlich länger.

Bestand[Bearbeiten]

Jede Gattung dieser Schildkröte ist in ihrem Bestand mindestens regional bedroht. Neben dem Fang für den Tierhandel trägt auch die Vernichtung ihres Lebensraums dazu bei. Man geht davon aus dass z.B. die Ägyptische Landschildkröte durch ihren Niedlichkeitsfaktor und dem damit verbundenen Tierhandel, nicht mehr in Ägypten vorkommt, die IUCN hat diese schwierig zu pflegende Art als gefährdet eingestuft.

Arten[Bearbeiten]

Zu der Gattung Testudo gehören:

Die Tunesische Landschildkröte Testudo nabeulensis, die Zwerg-Breitrandschildkröte Testudo weissingeri und die Dalmatinische Landschildkröte Testudo hercegovinensis sind nicht als eigenständige Arten zu betrachten.

Systematik[Bearbeiten]