Pazifischer Feuerring

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Als Pazifischer Feuerring (auch zirkumpazifischer Feuergürtel oder zirkumpazifischer Feuerring) wird ein Vulkangürtel bezeichnet, der den Pazifischen Ozean von 3 Seiten umgibt. Etwa zwei Drittel aller Vulkanausbrüche des Holozäns und ca. 90% der weltweiten Erdbeben gehen auf dieses Gebiet zurück.

Geographie[Bearbeiten]

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Pazifische Feuerring umgibt den Pazifik als hufeisenförmiger Gürtel von etwa 40.000 km Länge und bis zu 500 km Breite.

Der Ring umfasst die Pazifikküsten Südamerikas, Nordamerikas und Kamtschatkas sowie einige Inseln im westlichen Pazifik. Er zieht sich im Osten von der Südspitze Südamerikas über die Anden und den Westrand Mittel- und Nordamerikas, mit unter anderem dem Kaskadengebirge. Im Norden und Westen verläuft er entlang einer Reihe von Inselbögen und kontinentalen Vulkanbögen, angefangen bei den Aleuten, über Kamtschatka und die Kurilen, die japanischen Hauptinseln un die Ryūkyū-Inseln, die Marianen, die Philippinen, Neuguinea, die Salomonen und die Neuen Hebriden bis hin zur Nordinsel Neuseelands mit der Taupō Volcanic Zone.

Begrenzung[Bearbeiten]

Bei einigen Regionen ist die Zugehörigkeit zum Pazifischen Feuerring umstritten. Indonesien liegt am Schnittpunkt des Feuerrings und des Alpidischen Gebirgsgürtels. Daher schließen einige Geologen ganz Indonesien in den Ring ein. Viele Geologen schließen die westlichen Inseln Indonesiens jedoch aus und zählen sie zum Alpidischen-Gürtel.

Manche Geologen schließen die Antarktische Halbinsel und die Südshetlandinseln in den Ring ein, andere schließen dieses Gebiet aus. Der gesamte Rest der Antarktis ist ausgeschlossen, da der Vulkanismus dort nicht mit Subduktion zusammenhängt.

Der Feuerring erstreckt sich nicht durch den südlichen Pazifischen Ozean zwischen Neuseeland und der Antarktischen Halbinsel oder der Südspitze Südamerikas, da die submarinen Plattengrenzen in diesem Teil des Pazifischen Ozeans (dem Pazifisch-Antarktischen Rücken, dem Ostpazifischen Rücken und dem Chile-Rücken) divergieren statt konvergieren. Obwohl in dieser Region etwas Vulkanismus auftritt, steht dies nicht im Zusammenhang mit der Subduktion.

Die Izu-Inseln, die Bonin-Inseln und die Marianen schließen einige Geolgen ein, andere aus.

Geologie[Bearbeiten]

Ursachen[Bearbeiten]

Der Feuerring ist ein direktes Ergebnis der Plattentektonik: insbesondere der Bewegung, Kollision und Zerstörung lithosphärischer Platten unter und um den Pazifischen Ozean. Die Kollisionen haben eine fast kontinuierliche Serie von Subduktionszonen an den Rändern des Pazifikbeckens geschaffen. An diesen tauchen die pazifischen Lithosphärenplatten mit ozeanischer Kruste (Pazifische Platte, Juan-de-Fuca-Platte, Cocos-Platte, Nazca-Platte) unter mehrere andere Lithosphärenplatten mit entweder ozeanischer oder kontinentaler Kruste ab. Durch Druck und HItze in größerer Tiefe wird das im Krustengestein gebundene Wasser frei und setzt den Schmelzpunkt des Gesteins des oberen Erdmantels herab, wodurch dieser tlw. aufschmilzt. Das dabei entstandene Magma steigt auf, differenziert sich und erzeugt einen typischen, meist explosiven Vulkanismus. Spannungen die sich dabei in der Erdkruste aufbauen, entladen sich in Form von zum Teil schweren Erdbeben.

Der Feuerring existiert seit mehr als 35 Millionen Jahren, wenn auch in einigen Teilen des Feuerrings die Subduktion schon deutlich länger besteht.

Aktivität[Bearbeiten]

Der Feuerring schließt ca. 850 – 1.000 Vulkane ein, die während der letzten 11.700 Jahre (Holozän) aktiv waren, was in etwa 2/3 der weltweiten Gesamtanzahl darstellt. Ebenso fanden die vier größten Vulkanausbrüche des Holozäns im Feuerring statt.

Etwa 76% der seismischen Energie der Erde werden als Erdbeben im Feuerring freigesetzt. Ca. 90% der Erdbeben auf der Erde und etwa 81% der größten Erdbeben der Welt ereignen sich entlang des Feuerrings.