Vancouver

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Die Stadt Vancouver liegt im Südwesten von British Columbia an der Westküste Kanadas. Sie liegt ca. 45 Km nordwestlich der Grenze zu den USA, an der Straße von Georgia und den Coast Mountains. Vancouver gehört zum Regionaldistrikt Metro Vancouver, dieser Distrikt ist der drittgrößte des Landes. Die Einwohnerzahl liegt bei 631.486. Den Namen hat die Stadt nach dem britischen Kapitän George Vancouver, er vermaß und erforschte die Region Ende des 18. Jahrhunderts. Der Name selbst stammt vom niederländischen "van Coevorden, abgeleitet von der Stadt Coevorden.

Infolge der Einwanderungswelle während des Fraser-Canyon-Goldrauschs enstand die Stadt in den 1860er Jahren. Sie entwickelte sich nach der Eröffnung der transkontinentalen Eisenbahn im Jahr 1887 innerhalb weniger Jahrzehnte von einer kleinen Siedlung zu einer Metropole. Am Anfang basierte die Wirtschaft auf die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen von British Columbia. Landwirtschaft, Bergbau, Fischerei und Forstwirtschaft. Der Hafen der Stadt erlangte nach Eröffnung des Panamakanals internationale Bedeutung. Heute ist er der größte in Kanada und exportiert mehr Güter als jeder andere Hafen in Nordamerika.

Mit der Zeit verwandelte sich Vancouver in ein Dienstleistungszentrum und einem Reiseziel für Touristen. Darüber Hinaus ist die Stadt nach Los Angeles und New York der drittwichtigste Standort für die nordamerikanische Filmindustrie. Sie wird daher auch als "Hollywood North" bezeichnet. Vancouver belegt in der Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weiltweit, den 15. Platz. Unter 231 Großstädten belegt die Stadt weltweit den 5. Platz für Lebensqualität.

Geographie[Bearbeiten]

Lage und Nachbarorte[Bearbeiten]

Die Stadt liegt an der Straße von Georgia, einem Meeresarm, der durch Vancouver Island vom Pazifischen Ozean abgeschirmt wird. Das Stadtgebiet ist 114,67 km² groß und erstreckt sich auf der Burrard-Halbinsel, zwischen dem ca. 25 km langen Burrard Inlet im Norden und dem Fraser River im Süden. An der Westseite der Halbinsel befindet sich die English Bay. An der Nordküste wird die Halbinsel durch einen weiteren Meeresarm, den ca. 2 km langen False Creek, nochmals unterteilt. Auf dieser kleineren Halbinsel liegen das Stadtzentrum (Downtown) und der Stanley Park, einer der größten städtischen Parks in Nordamerika. An der Westseite des Parks erhebt sich der Siwash Rock, ein markanter Felsen vulkanischen Ursprungs. Das Stadtgebiet Vancouvers umfasst flaches und hügeliges Terrain, die höchste Stelle liegt auf 167 m ü. NN, auf dem Little Mountain im Queen Elizabeth Park.

Die Stadt liegt in einer landschaftlich reizvollen Lage. Hohe Berge prägen das Stadtbild, sie gehören zu den North Shore Mountains, der südlichsten Kette der Coast Mountains. Die 3 Hausberge sind: Grouse Mountain (1.231 m), Mount Seymour (1.449 m) und Mount Strachan (1.454 m) und liegen am Nordufer des Burrard Inlet direkt gegenüber der Stadt. An klaren Tagen kann man im Südosten der Vulkan Mount Baker erkennen, der im US-Bundesstaat Washington liegt. Die Berge an der Sunshine Coast im Nordwesten sowie Vancouver Island im Westen und Südwesten runden die Szenerie ab.

Nachbargemeinden Vancouver sind West Vancouver im Nordwesten, North Vancouver im Norden, der Distrikt North Vancouver im Nordosten, Burnaby im Osten und Richmond im Süden. Die University Endowment Lands im Westen sind ein gemeindefreies Gebiet und bilden einen Teil des Greater Vancouver Electoral Area A.

Vegetation[Bearbeiten]

Die ursprüngliche Vegetation Vancouvers und seiner Vororte war gemäßigter Regenwald, bestehend aus Nadelbäumen sowie vereinzelten Ahornen und Erlen, durchsetzt von Sümpfen (aufgrund der schlechten Wasserableitung selbst in höheren Lagen). Die Nadelbäume waren eine für die Küste von British Columbia typische Mischung aus Sitka-Fichten, Riesenlebensbäumen, Westamerikanischen Hemlocktannen, Douglasien und Pazifischen Eiben. Nur an der Elliott Bay in Seattle sollen die mächtigsten Bäume dieser Arten noch größer gewesen sein als am Burrard Inlet und an der English Bay. Die höchsten Bäume in Vancouvers Primärwald standen im Gebiet Gastown, wo die Forstwirtschaft erstmals tätig war, sowie an den Südufern von False Creek und English Bay (insbesondere an der Jericho Beach). Der Baumbestand im Stanley Park ist mehrheitlich Sekundärwald, doch existieren dort auch einige unter besonderem Schutz stehende und gekennzeichnete Bäume, die in voreuropäischer Zeit von Indianern bearbeitet worden sind (Culturally Modified Trees).

Zahlreiche Pflanzen- und Baumarten, die in Vancouver und im restl. Lower Mainland wachsen, wurden aus anderen Teilen Nordamerikas und anderen Kontinenten hierher importiert. Verschiedene Palmenarten sind häufig anzutreffen, aber auch eine große Anzahl weiterer exotischer Bäume wie Araukarie und Fächer-Ahorn sowie Magnolien, Azaleen und Rhododendren. Zahlreiche Rhododendren sind zu enormer Größe angewachsen, wie auch andere aus den kälteren Klimazonen Ostkanadas und Europas stammende Arten. Viele Straßen der Stadt werden seit den 1930er Jahren von japanischen Kirschbäumen gesäumt, die von Japan gestiftet wurden.

Klima[Bearbeiten]

Im Vergleich zum kanadischen Durchschnitt ist das Klima in Vancouver aufgrund des Einflusses der Kuroshio-Strömung ungewöhnlich mild. Die Winter sind die viertwärmsten in den vom kanadischen Umweltministerium erfassten Städten, nach Victoria, Nanaimo und Duncan (alle auf der nahe gelegenen Vancouver Island gelegen). Durch die Nähe zum Meer bildet sich ein Mikroklima, die Wintertemperaturen sind in der Regel 2 bis 4 °C wärmer und die Sommertemperaturen 3 bis 8 °C kälter als im Landesinneren. An durchschnittlich 46 Tagen im Jahr fällt die Tagestiefsttemperatur unter den Gefrierpunkt, an nur zwei Tagen unter −10 °C. Die durchschnittlichen Tageshöchstwerte betragen im Juli und August rund 22 °C, können aber vereinzelt auf mehr als 26 °C ansteigen.

Vancouver gilt als regnerische Stadt, im Durchschnitt regnet es pro Jahr an 166 Tagen. Zwischen November und März kann oft bis zu 20 Tage hintereinander Regen fallen, wenn die als Pineapple Express (Ananas-Express) bezeichnete subtropische Windströmung warme und feuchte Luft aus Hawaii heranführt. Als Faustregel gilt, dass pro 100 Höhenmeter rund 100 mm mehr Niederschlag zu erwarten sind. Schnee fällt in den höher gelegenen östlichen und nördlichen Vororten weitaus häufiger als in der Stadt und auf Meereshöhe. Die jährliche Schneemenge beträgt zwar nur knapp einen halben Meter, doch schon leichter Schneefall kann zum Schließen von Schulen, Geschäften und zu großflächigen Verkehrsproblemen führen. Dies hat damit zu tun, dass der Schnee aufgrund der Küstennähe sehr nass ist und sich durch das mehrmalige Steigen und Sinken der Temperatur über bzw. unter den Gefrierpunkt Straßenglätte bildet.

Es gibt jährlich bis zu 6 Gewitter. Diese treten meist im Spätherbst und im Winter auf und werden manchmal von Hagel begleitet. Die geringe Anzahl ist darauf zurückzuführen, dass sich der Meeresarm selten genügend erwärmt, um ideale Bedingungen für Gewitter zu schaffen.