Volksrepublik China

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Die Volksrepublik China, allgemein als China bezeichnet, ist ein Staat in Ostasien. China stellt mit mehr als 1,4 Mrd. Einwohnern das bevölkerungsreichste und gemessen an seiner Gesamtfläche das drittgrößte Land der Erde dar. China steht lt. Ihrer sozialistischen Verfassung " unter der demokratischen Diktatur des Volkes", wird jedoch von Anfang an durchgehend von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) autoritär bis totalitär regiert. Bis heute wirft man dem Land schwere Menschenrechtsverletzungen vor.

Nach dem Sturz der Republik China im chinesischen Bürgerkrieg wurde am 01.10.1949 von Mao Zedong die Volksrepublik ausgerufen. Die durch den von Mao initiierten "Großen Sprung nach vorn" (1958-1961) ausgelöste Hungersnot kostete ca. 45 Mio. Menschen das Leben, die nachfolgende Kulturrevolution ab 1966 bis zu 20 Mio. weitere. Nach Maos Tod und dem einsetzenden Endes des Maoismus, entwickelte sich das Land auf Grundlage einer vorsichtigen Reform- und Öffnungspolitik ab 1978 zu einer technologischen und wirtschaftlichen Großmacht. Die Weltbank zählt das Land seit 2016 zu den Staaten mit einem Einommensniveau im oberen Mittelfeld. Von 2000 bis einschließlich 2019 wuchs die chinesische Wirtschaftskraft jährlich um 8,9%. Neben der Verdopplung des chinesischen Anteils am Welthandel versechsfachte sich das Bruttoinlandsprodukt innerhalb dieser Zeit, sodass China gegen Ende jenes Zeitraums zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt herangewachsen war. Laut Beobachtern macht die Volksrepublik seit 2012 jedoch wieder Rückschritte, als der "Überragende Führer" Xi Jinping die Macht übernahm. Sozial, ideologisch und auch international tritt China aggressiver auf.

Die Volksrepublik China zählt zu den offiziellen Atommächten, ist ständiges Mitglied des Weltsicherheitsrates sowie unter anderem Mitglied der Welthandelsorganisation, Weltbank, UNESCO, Interpol und G20.

Geographie[Bearbeiten]

Nach Gesamtfläche (Land und Wasser) ist China mit 9.596.960 km² der viertgrößte und nach Landfläche mit 9.326.410 km² der drittgrößte Staat der Welt. Das Territorium erstreckt sich von der nördlichsten Spitze an der sibirischen Grenze bis zum Südzipfel der Insel Hainan auf rund 5.500 km und von Ost nach West auf etwa 5.200 km. Im Osten und Südosten grenzt das Staatsgebiet an das Gelbe Meer sowie das Ostchinesische Meer und das Südchinesische Meer. Im Süden, Südwesten, Westen und Nordwesten trennen hohe Bergmassive, im Norden Steppen und Wüsten, im Nordosten der Amur und der Ussuri das Land von seinen Nachbarn.

China besitzt mit 22.133 km Gesamtlänge die längste Landgrenze aller Staaten. Die Küstenlänge aller Seegrenzen beläuft sich auf 14.500 km. Insgesamt hat die Volksrepublik China 14 Nachbarländer. Diese sind gegen den Uhrzeigersinn: Nordkorea im Nordosten, dann Russland und die Mongolei, westwärts folgen Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Afghanistan und Pakistan, gegen Süden und Südwesten folgen Indien, Nepal und Bhutan, schließlich Myanmar, Laos und Vietnam.

Die physische Oberfläche, die klimatischen Bedingungen und damit die Bewohnbarkeit der einzelnen Regionen unterscheiden sich sehr stark. Das Land fällt vom Westen nach Osten ab. Die topographische Beschaffenheit kann in fünf Formen unterteilt werden, deren jeweilige Anteile an der Gesamtfläche des Festlandes folgende sind: Gebirge (33,3%), Plateaus (26%), Becken (18,8%), Ebenen (12%) und Hügelland (9,9%).

Westchina hat einen ausgesprochenen Hochgebirgscharakter mit dazwischen liegenden Hochebenen. Die höchsten Gebirge sind: Himalaya, Tian Shan, Pamir, Altai. In östlicher Richtung befinden sich Hochflächen und Sedimentbecken, wie das Mongolische Plateau, das Tarimbecken, das Sichuan-Becken oder das Yunnan-Guizhou-Plateau. Xinjiang und die Innere Mongolei sind die trockensten Landesteile, für deren ausgeprägtes Wüstenklima die Gobi und die Taklamakan stehen. Der Osten Chinas ist von vier großen Schwemmebenen geprägt. An den Küsten befinden sich riesige Flussdeltas. Der südöstliche Küstenstreifen ist gebirgig, während der Süden eher hügelig ist.

In den Hoheitsgewässern liegen verstreut etwa 5.400 Inseln. Gemäß dem von der UNO zuerkannten Alleinvertretungsanspruch wird von der Volksrepublik China als größte Insel mit einer Fläche von 36.000 Quadratkilometern Taiwan betrachtet, und als zweitgrößte Hainan mit einer Fläche von 34.000 Quadratkilometern. Von den 14 Bergen, die höher als 8.000 m sind, befinden sich neun an der chinesischen Grenze oder innerhalb Chinas. Aus den Hochgebirgen südlich des Qinghai-Tibet-Plateaus, dem Dach der Welt, ragen die meisten der hohen Berge Chinas empor. Die Himalaya-Kette liegt im Durchschnitt 6.000 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Berg Chinas ist der auf der Grenze zu Nepal liegende Qomolangma (Mount Everest), mit einer Höhe von 8.848,86 m zugleich der höchste Berg der Welt.

Der Jangtsekiang (kurz Jangtse) ist mit einer Gesamtlänge von 6.300 Kilometer der längste Fluss Chinas und nach dem Nil und Amazonas der drittlängste Fluss der Welt. Der Gelbe Fluss (Huang He) ist der zweitlängste Fluss Chinas; seine Gesamtlänge beträgt 5.464 km. Weitere große Flüsse sind der Xi Jiang, der Mekong, der Perlfluss und der Heilong Jiang. Die Flüsse fließen den geographischen Gegebenheiten folgend von Westen nach Osten: aus den Hochregionen mit Schnee und Gletschern in die Ebenen zu den Küsten.

Den größten Canyon Chinas bilden die Dihangschluchten des Yarlung Tsangpo im tibetischen Hochland. Mit einer Länge von 504,6 km und einer Tiefe von bis zu 6.009 m gilt die enge Schlucht als die größte der Welt. Die tiefste Stelle des Landes befindet sich mit −154 m im ausgetrockneten Aydingkol-See in der Turpan-Senke im östlichen Xinjiang.

Der Poyang-See, in der Ebene am Mittel- und Unterlauf des Jangtse gelegen, ist der größte Süßwassersee Chinas. Seine Fläche beträgt 3.583 km². Der größte Salzsee ist der Qinghai-See auf dem Qinghai-Tibet-Plateau mit einer Fläche von 4.583 km². Der größte Kanal ist der Kaiserkanal. Er beginnt im Norden in Peking und endet im Süden in Hangzhou. Seine Gesamtlänge beträgt 1.801 km. Der Bau begann im 5. Jahrhundert v. Chr., er ist der längste und älteste künstlich angelegte Wasserweg der Welt.