Asien

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Asien, Teil von Eurasien, ist mit ca. 44,6 Millionen Quadratkilometern, etwa einem Drittel der gesamten Landmasse, der flächenmäßig größte Erdteil. Mit über vier Milliarden Menschen, mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung, ist dieser Erdteil auch der einwohnerstärkste. Es gibt 47 international anerkannte Staaten Asiens.

In der Geschichte der Menscheit spielte Asien früh eine wichtige Rolle. Um 1.100 entstand hier unter der Zhou-Dynastie das erste Großreich, es folgten u.a. das Neuassyrischen Reich oder 500 v. Chr. mit dem noch größeren Achämenidenreich.

Etymologie[Bearbeiten]

Das Wort „Asien“ geht über das lateinische Asia zurück. Bis heute kann man über die weitere Herkunf nur spekulieren. Angenommen wird eine Herkunft vom assyrischen assu "Sonnenaufgang, Osten". Demnach würde der Name eine östliche Region benennen, die in Richtung des Sonnenaufgangs liegt, das entspräche dem lateinischen Wort Orient oder dem deutschen "Morgenland". Die frühen Griechen nannten erst nur die Landmasse Kleinasiens Asien, später ergab sich daraus auch der Name der römischen Provinz Asia. Plinius der Ältere bezoge dann den Namen auch auf den größeren Kontinent. Langfristig wurde so das alte Asia zu Asia minor.

In der griechischen Mythologie war Asia der Name einer Okeanide (oder auch Mutter einer solchen bei Hesiod), nach der wiederum die geographische Region benannt worden sein soll. Nach Aischylos ist sie zudem die Gattin des Titanen Iapetos und Mutter des Prometheus, nach Herodot dessen Gattin.

Im heutigen Sprachgebrauch beziehen sich die Begriffe asiatisch und Asiaten vor allem auf Dinge und Menschen ost- oder südostasiatischer Herkunft. Z.B. in Bezug auf Küche, Philosophie oder Architektur, manchmal unter dem Einschluss Indiens, während sich die Begriffe nur selten auf die Länder westlich von Indien beziehen. Westasien stand schon seit dem Altergum in engem Kontakt mit Europa, in Ostasien war dies nicht der Fall, diese Regeion war in Europa über Jahrhunderte der Inbegriff von Fremdheit, auch die Kulturen wie die Chinesische und die Japanische Kultur grenzten sich gegenüber der Außenwelt ab und zeigten nur geringes Interesse an Austausch.

Geographie[Bearbeiten]

Asien ist mit ca. 44,6 Mio. km² Fläche der größte Kontinent der Erde und umfasst rund 1/3 der gesamten Landmasse. Zusammen mit Europa wird Asien auch als Großkontinent Eurasien bezeichnet.

Die kontinentale Landmasse liegt ganz in der östlichen Hemisphäre und nördlich des Äquators mit Ausnahme der südöstlichsten Inseln im Malaiischen Archipel, die sich auf der Südhalbkugel der Erde befinden. Die Tschuktschen-Halbinsel in Ostsibirien liegt zwar östlich des 180. Längengrades, es gilt aber die östliche Zeit.

Ausdehnung[Bearbeiten]

Im Norden wird Asien vom Arktischen, im Osten vom Pazifischen und im Süden vom Indischen Ozean begrenzt.

Gegenüber Europa hat Asien im Westen keine eindeutige geographische oder geologische Grenze. Die häufigste Definition der Grenze zu Europa von Nord nach Süd: das Ural-Gebirge, der Ural-Fluss, das Kaspische Meer, der Kaukasus bzw. die Manytschniederung, die Südküste des Schwarzen Meeres sowie der Bosporus, das Marmarameer und die Dardanellen. Von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer ist diese Grenze rund 2.700 km lang.

Asien ist nördlich des Roten Meeres über die Halbinsel Sinai mit Afrika verbunden.

Im Nordosten liegen die Festlandmassen von Asien und Nordamerika an der Beringstraße etwas mehr als 80 km voneinander entfernt. Im Südosten bildet der Malaiische Archipel die Verbindung zu Australien. Südlichster Punkt ist die indonesische Insel Pamana.

Nördlichster Festlandpunkt ist Kap Tscheljuskin auf der Taimyrhalbinsel, östlichster Punkt Kap Deschnjow auf der Tschuktschen-Halbinsel, westlichster Kap Baba in Kleinasien. Südlichster Festlandpunkt ist Kap Tanjung Piai auf der Malaiischen Halbinsel.

Gliederung[Bearbeiten]

Es gibt verschiedene Ansätze zur Gliederung Asiens. Die folgende Unterteilung in Regionen wird neben anderen von der UN-Statistikbehörde UNSD verwendet. Diese Einteilung Asiens in Regionen durch die Vereinten Nationen geschieht ausschließlich aus statistischen Gründen und beinhaltet keine Annahme über politische oder sonstige Zugehörigkeiten der Länder und Gebiete.

Flora und Fauna[Bearbeiten]

Die wichtigsten Vegetationszonen oder Ökozonen

Superlative[Bearbeiten]

Asien weist eine Reihe globaler geographischer Superlative auf:

  • das bevölkerungsreichste Land: Indien (bis etwa Anfang 2023 China)
  • den größten Anteil am weltweit flächenmäßig größten Land: Russland. Dieser Anteil Russlands selbst ist größer als das weltweit zweitgrößte Land Kanada.
  • die höchste und die zweithöchste Gebirgskette: Himalaya und Karakorum, beinhalten alle Berge mit über 8.000 m Gipfelhöhe
  • den tiefsten und ältesten Binnensee: den Baikal
  • den größten Binnensee: das Kaspische Meer
  • das tiefstgelegene Gewässer: das Tote Meer

Es ist der Erdteil mit der verschiedenartigsten Vegetation, wechselnd vom Permafrostboden Sibiriens bis hin zum Dschungel Südostasiens. Neben den Extremen Tundra, Wüste und tropischer Regenwald sind auch alle anderen auf der Erde vertretenen Vegetationszonen in Asien zu finden.

Eine weitere Besonderheit sind die meisten interkontinentalen Staaten der Erde, mit sowohl asiatischen Landesteilen als auch Territorien in anderen Erdteilen. Dazu gehören Russland, Kasachstan, Indonesien, Japan, Ägypten und die Türkei.

Geschichte[Bearbeiten]

Asien ist die Wiege zahlreicher Kulturen, beispielsweise in China, in Japan, in Indien, in Iran sowie Babylonien und Assyrien in Vorderasien. Alle sogenannten Weltreligionen sind in Asien entstanden.

Asien und Europa verbindet eine lange Tradition an Kriegen (bspw. Alexander der Große, die Perserkriege, die Kreuzzüge, die Einfälle der Hunnen und der Türken) und an Entdeckungsreisen (beispielsweise Sven Hedin), aber auch viele wichtige Handelsverbindungen, wie zum Beispiel die Seidenstraße.

Asien ist von jeher von Großreichen geprägt und nicht so zersplittert wie Europa. Die chinesische Kultur hat in der Welt, vor allem jedoch in Ostasien, ihre Spuren hinterlassen (Papier, Buchdruck, Kompass, Seide, Porzellan u.v.m.). Aus Indien hat sich der Buddhismus verbreitet. Nordasien (insbesondere Sibirien) blieb lange Zeit nahezu unbesiedelt, erst als sich das Russische Reich weiter ausdehnte, wurden dort größere Städte gegründet. Zentralasien war traditionell die Heimat von Steppenvölkern (Reitervölker), (beispielsweise den Mongolen), die in früheren Zeiten eine Bedrohung für Europa darstellten. Vorderasien ist seit dem 7. Jahrhundert vom Islam geprägt und hat einen stark prägenden Einfluss auf Nordafrika gehabt.