Baden-Württemberg

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Baden-Württemberg ist ein Land im Südwesten von Deutschland. Gemäß seiner Verfassung hat es die Staatsform einer parlamentarischen Republik und ist ein teilsouveräner Gliedstaat der Bundesrepublik Deutschland. 1952 wurde das Land aus dem Zusammenschluss der kurzlebigen Nachkriegsländer Württemberg-Baden, (Süd-)Baden und Württemberg-Hohenzollern gegründet und befindet sich in der Tradition der alten Länder Baden und Württemberg mit Einschluss der Hohenzollerschen Lande. Naturräumlich ist das Land geprägt von seinen Anteilen an der Oberrheinischen Tiefebene und Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald, dem Südwestdeutschen Schichtstufenland mit der Schwäbischen Alb und dem Alpenvorland nördlich des Bodensees. Nach Einwohnerzahl und Fläche steht Baden-Württemberg an dritter Stelle der deutschen Länder. Bevölkerungsreichste Stadt ist die Landshauptstadt Stuttgart, gefolgt von Mannheim und Karlsruhe. Weiter Großstädte sind Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Ulm, Heilbronn, Pforzheim und Reutlingen.

Es ist das deutsche Land mit den höchsten Exporten, der zweitniedrigsten Arbeitslosenquot, dem vierthöchsten BIP pro Kopf, sowie den meisten angemeldeten Patenten pro Kopf und den absolut und relativ höchsten Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Im Zeitraum 2018/20 lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei 79,9 Jahren für Männer und 84,2 Jahren für Frauen, womit beide unter den deutschen Bundesländern jeweils den ersten Platz belegen.

Geographie[Bearbeiten]

BW grenzt im Süden mit den Klettgau und dem Hotzenwald an den Hochrhein, im Hegau und Linzgau an den Bodensee und im Westen mit dem Breisgau und dem Markgräflerland an den Oberrhein. Im Norden zieht sich die Landesgrenze über Odenwald und Tauberland, im Osten über Frankenhöhe und Ries, entlang von Donau und Iller sowie durch das westliche Allgäu.

Benachbarte deutsche Länder sind im Osten und Nordosten Bayern, im Norden Hessen und im Nordwesten Rheinland-Pfalz. Im Westen grenzt Baden-Württemberg an die elsässischen Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin in der französischen Region Grand Est. Die Schweizer Grenze im Süden wird von den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Zürich, Schaffhausen und Thurgau gebildet. Der Kanton St. Gallen ist nur über den Bodensee verbunden. Über den Bodensee ist Baden-Württemberg außerdem mit dem österreichischen Bundesland Vorarlberg verbunden. Mit diesem teilt es den manchmal umgangssprachlich verwendeten Beinamen Ländle respektive alemannisch Ländli.

Der geographische Mittelpunkt wird von einem Denkmal in einem Waldstück auf der Gemarkung von Tübingen markiert. Es handelt sich dabei um den Schwerpunkt der Landesfläche. Im Gegensatz dazu wurde die Mitte von Baden-Württemberg aus den Extremwerten (nördlichster, südlichster, östlichster und westlichster Landpunkt) ermittelt. Die Mitte von Baden-Württemberg befindet sich 14,3 km nördlich vom Tübinger Schwerpunkt in Böblingen in einem kleinen Waldstück, dem Hörnleswald, an der Tübinger Straße von Böblingen nach Holzgerlingen und ist mit einem Steinpfeiler markiert.

Höchste Erhebung ist der Feldberg im Schwarzwald mit 1.493 m ü. NHN. Tiefster Punkt ist im Mannheimer Naturschutzgebiet Ballauf-Wilhelmswörth am Rheinufer und an der Grenze zu Hessen auf 87 m ü. NHN.

Klima[Bearbeiten]

Baden-Württemberg liegt in einem Übergangsgebiet zwischen Seeklima im Westen und Kontinentalklima im Osten. Das bewirkt, dass abwechselnd ozeanische und kontinentale Klimaeinflüsse wirksam werden. Aufgrund der vorherrschenden Westwinde überwiegen die ozeanischen Klimaeinflüsse, wobei diese in den östlichen Landesteilen abnehmen. Die Vielgestaltigkeit der Oberflächenformen, also das Nebeneinander hoher Bergländer und abgeschirmter Beckenräume, führt zu deutlichen klimatischen Unterschieden schon auf kurzen Entfernungen.

Temperaturen[Bearbeiten]

Durch die südliche Lage ist Baden-Württemberg gegenüber anderen Ländern hinsichtlich der Temperaturen begünstigt. Das Oberrheinische Tiefland weist Jahresmitteltemperaturen von 10 °C auf und gehört damit zu den wärmsten Gebieten Deutschlands. Klimatisch begünstigt sind auch der Kraichgau, das Neckartal nördlich von Stuttgart, das Bodenseegebiet, das Hochrheingebiet und das Taubertal. Mit der Höhe sinkt die Durchschnittstemperatur, und der Südschwarzwald ist mit durchschnittlich 4 °C eines der kältesten Gebiete Deutschlands. Eine Ausnahme von dieser Regel ist die im Winter vorkommende Inversionswetterlage, bei der höhere Lagen wärmer sind als tiefer gelegene, weil bei windstillem Hochdruckwetter die von den Höhen abfließende Kaltluft sich in Beckenräumen sammelt. Extreme Kältewerte lassen sich deshalb auf der Baar beobachten. Hier kann es im Winter zu Temperaturen von unter −30 °C kommen.