Cahokia

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Cahokia war das Hauptzentrum der Mississippi-Kultur und die größte präkolumbische Stadt nördlich von Mexiko. Sie hatte eine Fläche von mehr als 15 Quadratkilometern. Der tatsächliche Name der Stadt ist unbekannt, benannt wurde sie von französischen Missionaren, nach dem Indianerstamm Cahokia, einer Gruppe der Illinois, die lange nach dem Untergang Cahokias dort lebten.

Cahokia befand sich unweit der heutigen Stadt St. Louis im Bundesstaat Illinois ab 700 n. Chr. Um ca. 1000 nahm die Bevölkerung rapide zu als der Maisanbau aufkam und eine sichere Nahrungsquelle bildete. Die Nahrung für die Stadt wurde auf einer Fläche von ca. 13 km² angebaut.

Die Einwohnerzahl wird von 8.000 bis 20.000, tlw. auch bis 40.000 geschätzt.

Mounds, Stadtstruktur[Bearbeiten]

Die Mounds erstreckten sich über ein Gebiet von 15 km². Ein 81 Hektar großes Gebiet im Zentrum der Stadt, wurde von einer 3,2 km langen und 3,6 m hohen, aus Holzpflöcken bestehenden Mauer umgeben, sie umschloss 17 Mounds. In dessen Zentrum stand wiederum als größter der Monks Mound, eine 30,6 Meter hohe, oben abgeflachte Erdpyramide, die eine Grundfläche von 291 mal 236 Metern bedeckte, also über fünf Hektar groß war. Tausende von Menschen lebten in Gruppen rund um diesen geschützten Zentralbereich, deren Zentrum zeremonielle Pfähle waren.

Der Monk Mounds erhielt seinen Namen nach einem in der Nähe befindlichen Trappistenkloster, er ist das größte künstliche Gebilde aus präkolumbischer Zeit nördlich von Mexiko. Es wird geschätzt, dass 14 Mio. Körbe mit Erde bewegt werden mussten, um den Hügel mein seinem Volumen von 692.000 km³ nach und nach aufzuschichten. Innerhalb 200 Jahren entstanden 4 Stufen, die jeweils mit Kanälen durchsetzt waren um das Regenwasser abzuleiten. Auf dem Mound stand ein hölzernes Gebäude von 31 x 14 m Grundfläche und einer Höhe von 15 m. 12 m unter der Oberfläche des Mounds entdeckte man 1998 eine Sandsteinlage. Diese großen Sandsteinmenge kann nicht aus der Region stammen, muss also über größere Entfernungen transportiert worden sein.

Die Planung der Stadt repräsentierte den Versuch, die Ordnung der Welt widerzuspiegeln, mit einem nördlichen Teil als Vater Himmel und einem südlichen als Mutter Erde. Die beiden Teile wurden von einer westöstlich verlaufenden Straße getrennt. Eine zweite Hauptstraße verlief nordwärts. Ihre Kreuzung befand sich an der zentralen Plaza, dem Hauptplatz mit dem größten Mound. An den äußersten Enden der Straßen befanden sich 4 Kreis aus Holzstämmen, deren Anordnung scheinbar astronomischen Zwecken diente.

Unter Mound 72 fand man einen etwa 40-jährigen Mann, der um 1050 verstorben war. Er wurde unter 20.000 Muscheln und 800 unbenutzten Pfeilen begraben. Zusammen mit ihm fand man 4 Männer, denen Hände und Köpfe abgetrennt worden waren, dazu 53 erdrosselte Frauen im Alter von 15 - 25 Jahren. Bisher sind 280 Skelette ausgegraben worden, davon alleine 50 in einem tiefen Brunnen, viele von ihnen wurden vor ihrem Tod offensichtlich verletzt. Vermutlich handelt es sich um Menschenopfer wie sie von den Azteken bekannt sind.