Djoser-Pyramide

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Die Stufenpyramide des altägyptischen Königs Djoser (Djoser-Pyramide, auch Netjerichet-Pyramide) aus der 3. Dynastie des Alten Reiches um 2700 v. Chr ist die älteste, mit einer Höhe von 62,5 Metern die neunthöchste der ägyptischen Pyramiden und eine der wenigen mit einer nichtquadratischen Grundfläche.

Mit der Stufenpyramide begann die erste Phase des Pyramidenbaus in Ägypten und die Monumentalisierung der Königsgräber. Die Djoser-Pyramide wird vom größten aller Pyramidenkomplexe umschlossen, der eine große Anzahl von zeremoniellen Bauten, Strukturen und Höfen für den Totenkult enhält. Sie gilt als das zweitältese noch erhaltene, aus behauenen Steinen Bauwerk Ägyptens.

Sie ist das zentrale Bauwerk der Nekropole von Sakkara, somit gehört sie als Teil der memphitischen Nekropolen seit 1979 zum UNESCO-Welterbe.

Erforschung[Bearbeiten]

Der Komplex wurde erstmals 1821 von dem preußischen Generalkonsul Heinrich Menu Freiherr von Minutoli und dem italienischen Ingenieur Girolanio Segato untersucht. Sie entdeckten den Eingang, in den Gängen fanden sich in einer Ecke die Überreste einer Mumie, ein vergoldeter Schädel und vergoldete Fußsohlen, Minutoli hielt sie für die sterblichen Überreste des Pharaos. Bei der Überfahrt mit dem Schiff Gottfried gingen die Objekte durch Schiffbruch verloren, es gilt als sicher, dass es sich dabei um die Reste einer Sekundärbestattung aus späterer Zeit handelte.

John Shae Perring fand 1837 weitere Sekundärbestattungen in den Gängen. Er entdeckte auch die Galerien unter der Pyramide.

Cecil M. Firth führte ab 1926 eine systematischere Untersuchung durch, die er aber aufgrund seines Todes nicht beenden konnte. James Edward Quibell übernahm die Leitung der Ausgrabungen, bis auch er 1935 verstarb. Jean-Philippe Lauer, der mit Quibell gearbeitet hatte, führte die Untersuchungen fort. 1932 vermaß er die unterirdischen Kammern und Gänge. In der Grabkammer fand er 1934 weiter Leichenfragmente, die nach einer ersten Untersuchung bis 1988 in der Universität von Kairo eingelagert waren. Lauer war sich sicher, die Überreste eines Pharaos gefunden zu haben, eine genauere Untersuchung nach ihrem Wiederauffinden zeigte jedoch, dass sie von mehreren Personen stammten. Eine Radiokohlenstoffdatierung zeigte, dass die Leichenteile von einer Sekundärbestattung aus der ptolemäischen Epoche stammten.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2001 widmete sich Lauer der Erforschung der Djoser-Pyramide und der Nekropole von Sakkara. Unter seiner Leitung wurde diverse Bauten und Mauerabschnitte des Komplexes rekonstruiert.

2001 konnte ein lettisches Team unter Leitung von Bruno Deslandes mehrere bislang unbekannte Tunnel im Pyramidenkomplex nachweisen.

Bau der Pyramide und des Komplexes[Bearbeiten]

Djoser, der zu seiner Zeit unter seinem Horusnamen Netjerichet bekannt war, ließ seine Grabanlage von Imhotep (Hoherpriester von Heliopolis), Iri-pat („Mitglied der Elite“, oberster Vorlesepriester, Oberbildhauer und Bauleiter) planen und errichten.

Umstände des Baus[Bearbeiten]

Während seiner 19-jährigen Herrschaft (ca. 2.665-2.645 v. Chr.) ließ Djoser ein bis dahin nicht dagewesenes Monumentalgrab bauen. Die Zeit war durch politische Stabilität, steigende Prosperität und Fortschritte in Wissenschaften und Bauwesen gekennzeichnet.

Als Ort für sein Grabmahl, wählte Djoser die Nekropole von Sakkara. Der Pyramidenkomplex lag bei den Grabanlagen der Könige der 2. Dynastie, Hetepsechemui oder Ranet und Ninetjer und der großen Einfriedung Gisr el-Mudir, abseits der Mastbagräber der 1. Dynastie. Man baute den Komplex allerdings nicht auf unberührtem Gebiet, sondern es befand sich schon eine ältere Nekropole auf dem Areal, davon zeugen Treppengräber im Nordbereich.