Einhorn

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Das Einhorn ist ein Fabelwesen von Pferde- oder Ziegengestalt mit einem geraden Horn auf der Stirnmitte. Es wurde im Mittelalter besonders durch den Physiologus bekannt, gilt als das edelste aller Fabeltiere und steht als Symbol für das Gute.

Berichte[Bearbeiten]

Antike[Bearbeiten]

In der Antike wird das Einhorn unter anderem von Aristoteles (384–322 v. Chr.), Plinius dem Älteren (23/24–79 n. Chr.)[3] und Claudius Aelianus (um 200 n. Chr.) erwähnt. Diese Berichte gehen auf Ktesias von Knidos (um 500 v. Chr.) zurück, der in seinen stark romanhaften Indika von Einhörnern in Indien berichtet. Das Werk ist größtenteils verloren, doch zitiert Claudius Aelianus in seinen „Tiergeschichten“ daraus. Sie sollen weiß mit rotem Kopf und blauen Augen gewesen sein. Sie seien wild, schnell und kräftig, ihr Horn habe eine antitoxische Wirkung, weswegen es am Hof der Achämeniden als Trinkgefäß verwendet werde. Aelianus zitiert auch den Historiker Megasthenes, der selber in Indien war. Er berichtet in seinen Indika von Einhörnern, die Elefantenfüße und Schweineschwänze gehabt haben sollen. Ihre Hörner seien schwarz gewesen und wüchsen zwischen ihren Augen hervor. Allgemein seien diese Tier friedfertig, aggressiv aber gegen Artgenossen. Sie hätten eine laute und hässliche Stimme. Ganz ähnlich beschreibt Plinius der Ältere die indischen Einhörner. Damit sind offensichtlich Nashörner gemeint (Auch im Mittelalter war mit „Einhorn“ neben dem Fabeltier und dem Narwalstoßzahn auch das Nashorn, das Panzernashorn oder das Javanashorn, bzw. dessen Horn gemeint, etwa in Der ältere Physiologus.

In der griechischen und der römischen Mythologie kommt das Einhorn nicht vor, auch sind keine antiken Abbildungen von Einhörnern bekannt. Ob das von Gaius Iulius Caesar (100–44 v. Chr.) in einer wahrscheinlich pseudepigraphen Schilderung der Fauna des Hercynischen Waldes erwähnte hirschartige Tier mit langem, geraden Horn, das sich an der Spitze palmenartig verzweige, als Einhorn angesehen werden kann, ist umstritten.

Im Physiologus, einem auf griechisch geschriebenen frühchristlichen Volksbuch aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. mit Geschichten über wundersame Tiere, Pflanzen und Steine, heißt es, dass ein Einhorn nur von einer Jungfrau eingefangen werden könne, wobei die Jungfrau allegorisch als Jungfrau Maria, das Einhorn als Jesus Christus gedeutet wurde. Dass es nur ein Horn habe, verweise auf den Monotheismus, dass es einem kleinen Bock gleiche, auf Christi Demut und die Menschwerdung Gottes.

Weiterführende Links[Bearbeiten]