Landbrücke
Eine Landbrücke bezeichnet in der Geomorphologie einen Landstreifen, der 2 ansonsten durch Meere getrennte Landmassen verbindet. Der schmalste Punkt einer Landbrücke heißt Isthmus. Durch das Absinken des Meeresspiegel, z.b. während der letzten Kaltzeit, Plattentektonik, oder gelegentlich postglaziale Landhebung enststehen Landbrücken. Sie können auch wieder verschwinden, z.B. durch plattentektonische Bewegungen oder das Wiederansteigen des Meeresspiegels in einer Warmzeit.
Zu den Landbrücken zählen auch die aus Sanddünen bestehenden Tomboli und im weiteren Sinne auch vorübergehend auftretende Landstreifen zu (Halb)inseln in Seen und Flüssen sowie Sandbänke, die bei Niedrigwasser trockenfallen. Der Mensch hat zudem künstliche Landbrücken geschaffen und auf diese Weise Inseln zu Halbinseln gemacht.
In der Biogeographie sind Landbrücken von besonderer Bedeutung, da sie es Tieren und Pflanzen erleichtert neue Gebiete zu kolonisieren.
Beispiele[Bearbeiten]
- Tertiär
- Die Gibraltarschwelle, die vor etwa 6 bis 5 Mio. Jahren eine Landbrücke bildete und zur Messinischen Salinitätskrise führte
- Pleistozän und frühes Holozän:
- Beringia (Beringbrücke) zwischen Asien und Nordamerika
- Doggerland zwischen dem europäischen Festland und der britischen Insel
- Die Adamsbrücke zwischen Indien und Sri Lanka
- Die Landbrücke in der Bass-Straße, die Tasmanien zeitweise mit den australischen Festland verband
- Gegenwärtig
- Der Isthmus von Panama, dessen Bildung vor drei Millionen Jahren den Großen Amerikanischen Faunenaustausch ermöglichte
- Die Sinai-Halbinsel, die Afrika und Eurasien verbindet
Landbrücken-Hypothesen[Bearbeiten]
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden eine große Anzahl von Hypothesen zur Erklärung von voneinander weit entfernten Verbreitungsgebieten nahe verwandter Lebewesen aufsgestellt. Die meisten dieser Hypothesen gelten jedoch mit der Erkenntnis der Plattentektonik und Kontinentaldrift als veraltet