Los Angeles

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Los Angeles, offiziell City of Los Angeles, häufig L.A. abgekürzt, ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien und liegt am Pazifischen Ozean und am Los Angeles River.

Mit 3.898.747 Einwohnern im Stadgebiet ist Los Angeles nach New York City und vor Chicago die zweitgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. Mit 11,8 Millionen Einwohnern in der Agglomeration, über 12,8 Millionen Einwohnern in der Metropolregion (Metropolitan Statistical Area) und knapp 17,8 Millionen in der erweiterten Metropolregion steht die Greater Los Angeles Area unter den größten Metropolregionen der Welt an 18. Stelle. Die Einwohner von Los Angeles werden Angelenos genannt.

Die Stadt ist Hauptstadt und Verwaltungsitze des Los Angeles County. Sie ist das Wirtschafts-, Geschäfts- und Kulturzentrum Kaliforniens mit zahlreichen Universitäten wie der USC und UCLA, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Los Angeles ist weltgrößter Standort für die Flugzeug- und Raumfahrtindustrie und bekannt für die dort ansässige Film- und Fernsehindustrie (Hollywood) und Musikszene.

2017 erbrachte die Metropolregion eine Wirschaftsleisung von ca. 1,04 Bio. US-Dollar. Sie belegt damit dem dritten Rang hinter Tokio und New York City.

Name der Stadt[Bearbeiten]

Am 04.09.1781 wurde die Stadt offiziell vom spanischen Gouverneur Felipe de Neve als El Pueblo de la Reina de Lons Ángeles gegründet. Der Name bezog sich damit also auf Maria als Königin der Engel, ein Marientitel, der aus der Lauretanischen Litanei stammt. Der heutige Name Los Angeles ist eine Verkürzung des Gründungsnamens auf „die Engel“.

Ursprünglich war der inoffizielle Name El Pueblo de Nuestra Señora de los Àngeles del Río de Prciúncula weit verbreitet. Der Name nimmt konkret Bezug auf die Basilika Santa Maria degli Angeli in Assisi, erbaut über der Portiuncula-Kapelle, in der Franz von Asssi starb. Er war der Gründer des Ordens, dem die Missionare angehörten, die mit den Entdeckern nach Amerika kamen.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass der ursprüngliche Name so lautete, haben Wissenschaftler aus offiziellen Dokumenten von Gouverneur Felipe de Neve, Generalbefehlshaber Theodor de Croix und Vizekönig Antonio María de Bucareli y Ursúa festgestellt, dass die Siedlung einfach den Namen El Pueblo de la Reina de Los Ángeles trug.

Die Umgangssprachliche verwendete Abkürzung lautet L.A. Wegen der spanischen Bedeutung des Stadtnamens trägt die Stadt den Beinamen City of Angels (Stadt der Engel).

Geographie[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

Der Stadtkern und die Vororte von Los Angeles liegen in einer hügeligen Küstenregion durchschnittlich 100 Meter über dem Meeresspiegel. Im Westen und Süden grenzt die Stadt an die Bucht von Santa Monica des Pazifischen Ozeans. Im Osten und Norden ist sie von Gebirgsketten umgeben. Ebenfalls im Norden der Stadt liegt das San Fernando Valley, in dem ein Drittel der Bewohner in Einfamilienhäusern lebt. Das Tal ist durch den Griffith Park und die Santa Monica Mountains von Hollywood und der Innenstadt abgeschnitten.

Das administrative Stadtgebiet hat eine Fläche von 1290,6 km². Davon sind 1214,9 km² Land- und 75,7 km² Wasserfläche. Das Stadtgebiet erstreckt sich 71 km in Nord-Süd-Richtung und 47 km in Ost-West-Richtung. Es ist durch ein System von Schnellstraßen aus Stahl- und Betonkonstruktionen miteinander verbunden. Die Stadt wird durch die größte Kraftfahrzeugdichte der Welt belastet, die Auto- und Industrieabgase sind zu einem drängenden Umweltproblem geworden. Daher gehört Los Angeles zu den Städten mit der größten Belastung durch Smog in den Vereinigten Staaten.

Die Stadt wird manchmal als horizontal city (horizontale Stadt) bezeichnet, da sie relativ wenige Wolkenkratzer besitzt und das gesamte Stadtgebiet sehr weitläufig ist. Hohe Grundstückspreise führen im Zentrum von Los Angeles trotzdem dazu, dass Hochhäuser sich dort inzwischen auch durchsetzen. Die Agglomeration, also das durchgängig bebaute Gebiet, nimmt eine Fläche von 4.320 km² ein.

Zur Metropolregion von Los Angeles gibt es verschiedene Definitionen:

  • Das Metropolitan Statistical Area (MSA) umfasst die 15 Stadtbezirke (Districts) von Los Angeles sowie die beiden Countys Los Angeles (Metropolitan Division Los Angeles–Long Beach–Glendale) und Orange (Metropolitan Division Riverside-San Bernardino-Ontario). Es hat eine Bodenfläche von 12.562 km².
  • Zum Combined Statistical Area (CSA) gehören 173 selbstständige Städte. Es umfasst die Countys Los Angeles, San Bernardino, Riverside, Ventura und Orange. Die erweiterte Metropolregion erstreckt sich somit bis an die Grenze von Nevada und hat eine Fläche von 87.941 km². Dabei wird nur ein Bruchteil dieser Fläche städtebaulich genutzt. Der größte Teil besteht aus unbewohnten Teilen, nämlich der Mojave-Wüste sowie dem Joshua-Tree-Nationalpark, der sich in Riverside und im San Bernardino County befindet.

Geologie[Bearbeiten]

Am Ostrand der Metropolregion verläuft die San-Andreas-Verwerfung; außerdem befindet sich direkt unter der Stadt die Puente-Hills-Verwerfung. Die daraus resultierende Erdbebengefahr erklärt die strengen Bauvorschriften, die im gesamten südkalifornischen Erdbebengebiet angewandt werden. Seit 1800 wurde Los Angeles von neun großen Erdbeben mit einer Magnitude von sechs und höher und Tausenden von kleineren Beben erschüttert. Zahlreiche Gebäude sind erdbebensicher gebaut, was die Anzahl an Todesopfern bei Beben wesentlich verringert.

Bis zum Jahre 1958 bestand zudem eine gesetzliche Vorschrift, wonach die Obergrenze für Gebäude 45 Meter beziehungsweise 14 Stockwerke nicht übersteigen durfte. Eine Ausnahme war nur das Rathaus von 1928 mit 138 Metern. Erdbebensichere Konstruktionen machten das Gesetz später überflüssig. Die Gefährdung durch Erdbeben, die Abkehr von dichter Bebauung und die Festlegung eines Leitbildes, wonach Los Angeles eher eine Art „City in the Garden“ (Stadt im Garten) werden sollte, standen als Idee hinter dieser Vorschrift. Auch dies ist eine Erklärung für die Ausdehnung der Stadt.

Das schwerste Erdbeben in der jüngeren Geschichte war das Fort-Tejon-Erdbeben am 9. Januar 1857, nahe den heutigen Gemeinden Wrightwood und Palmdale. Das Beben der Magnitude 7,9 verursachte nur geringe Schäden, da die Region zu dieser Zeit nur gering besiedelt war. Würde ein derartiges Beben heute auftreten, entstände ein Schaden von mehreren Milliarden US-Dollar, die Verluste an Menschenleben wären erheblich.

Am 10. März 1933 forderte das Long-Beach-Erdbeben der Magnitude 6,4 120 Todesopfer. In Long Beach und weiteren Orten entstand ein Sachschaden von 50 Millionen US-Dollar. Zahlreiche der beschädigten Gebäude waren nicht erdbebensicher gebaut. Ein weiteres schweres Erdbeben ereignete sich am 9. Februar 1971 mit einer Stärke von 6,6. Das sogenannte San-Fernando-Erdbeben von 1971 (auch Sylmar-Erdbeben) verursachte im San Fernando Valley einen Schaden von 500 Millionen US-Dollar und forderte 65 Todesopfer. Das Beben am 28. Juni 1991 hatte eine Stärke von 5,8, verursachte aber wegen seiner Tiefe keinen Oberflächenbruch. Es entstanden dennoch Schäden in Höhe von 40 Millionen US-Dollar, vor allem im San Gabriel Valley.

Am 17. Januar 1994 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,7 die Stadt Los Angeles. Das Epizentrum des Northridge-Erdbebens lag im Stadtteil Reseda im San Fernando Valley. 57 Menschen kamen dabei ums Leben, 12.000 Personen wurden verletzt. Wichtige Verkehrsverbindungen und schätzungsweise 100.000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Nach Angaben der Federal Emergency Management Agency (FEMA) entstand ein Sachschaden in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar.

Im Jahr 2008 publizierten der Geologische Dienst der USA (USGS) und das Südkalifornische Erdbebenzentrum eine neue Studie. Die Forscher prognostizierten darin für Kalifornien bis 2038 mit einer 99,7-prozentigen Wahrscheinlichkeit ein schweres Erdbeben der Stärke 6,7. Ein Beben der Stärke 7,5 oder mehr wurde mit einer 46-prozentigen Wahrscheinlichkeit vorausgesagt. Der Großraum Los Angeles ist dabei etwas stärker gefährdet als San Francisco im Norden des Bundesstaates. So liegt die Möglichkeit eines Bebens der Stärke 6,7 in Los Angeles bei 67% und in San Francisco bei 63%.

Am 29. Juli 2008 wurde um 11:42 Uhr Ortszeit ein Erdbeben der Stärke 5,4 registriert. Das Epizentrum lag ca. 46 km ostsüdöstlich vom Stadtzentrum entfernt, in der Nähe von Chino Hills.

Siedlungsform[Bearbeiten]

Die Region Los Angeles ist durch eine extreme Zersiedelung gekennzeichnet. Die gesamte Stadt ist mosaikartig aufgelöst in eine Vielzahl von einzelnen Stadtbezirken. Die Bezirke haben unterschiedliche Funktionen wie Geschäftsviertel oder Wohnviertel und sind deutlich voneinander unterschieden. In den einzelnen Wohnbezirken leben Bevölkerungsgruppen, die sich hinsichtlich Herkunft, Bildung, Einkommen oder Altersstruktur ebenfalls deutlich unterscheiden. Teilweise sind die Bezirke voneinander isoliert, und nicht selten sogar durch Mauern oder Zäune abgeschottet. In der gesamten Stadtregion gibt es kein dominantes Zentrum. Die Innenstadt, die Downtown Los Angeles, verfügt zwar über die einzige Ansammlung an Wolkenkratzern in dem riesigen Häusermeer und hat auch eine symbolische Bedeutung, ist jedoch lediglich einer von vielen Stadtbezirken. Innerhalb der Agglomeration von Los Angeles existieren viele Bezirke mit eigenem Zentrum, eigenem Charakter und mit spezialisierten Funktionen, so etwa Long Beach, Santa Ana, Anaheim oder Pasadena.

Diese Diversifizierung und Fragmentierung ist einerseits ein Problem, kann andererseits jedoch auch einer der Gründe für den Aufstieg der Stadt sein. Los Angeles ist eine der heterogensten Städte der Welt, geprägt vom Individualismus seiner Bewohner. Unterschiedliche Milieus und Lebensstile existieren nebeneinander, wodurch der städtische Raum nicht mehr als zusammenhängende Einheit zu erkennen ist. Dies spiegelt sich insbesondere auch in dem Fehlen eines klar erkennbaren Zentrums wider. Für diese postmodernistischen Siedlungsformen sind seit Ende des 20. Jahrhunderts eine Reihe neuer Begriffe entwickelt worden, so etwa Exopolis, Postmetropolis oder auch der Begriff der Zwischenstadt. Häufig werden solche Städte auch als Edgeless Cities oder Edge Cities bezeichnet, als suburbane, posturbane oder auch desurbane Räume. Mit dem Terminus des Stadtlandhybriden wird versucht, den Entwicklungen postmoderner Siedlungsformen – mit Fokus auf Los Angeles – Rechnung zu tragen. Solche Agglomerationen stellen eine neue Art der räumlichen Entwicklung dar, „deren Voraussetzung eine umfangreiche Suburbanisierung darstellt.“ Der Erforschung dieser Entwicklungen widmete sich insbesondere in den späten 1980er und 1990er Jahren die Forschergruppe der Los Angeles School of Urbanism.