Maschrek

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Geografisch bezeichnet der Maschrek seit der arabisch-islamischen Expansion im 7. Jahrhundert ein zusammenhängendes Gebiet im Nahen Osten. Maschrek ist politisch nicht genau definiert, doch im Allgemeinen werden damit die Länder mit meist arabischsprachiger Mehrheit östlich von Libyen und nördlich von Saudi-Arabien bezeichnet, im Einzelnen die Staaten Ägypten, Palästina, Israel, Jordanien, Libanon, Syrien und Irak.

Sonderstatus Ägyptens[Bearbeiten]

Wegen seiner Geschichte und seiner Lage auf dem afrikanischen Kontinent, nimmt Ägypten eine besondere Stellung ein. Es gehört seit der arabisch-islamischen Eroberung kulturell und linguistisch zum Maschrek und wird deshalb zu ihm gezählt. Im Westen grenzt Ägypten an die Region der Maghreb-Staaten.

Geschichte[Bearbeiten]

Während der arabischen Expansion im 7. Jahrhundert war der Maschrek Sitz des umayyadischen Kalifats. Dieser befand sich zunächst in Damaskus, später wechselte er nach Bagdad. In den folgenden Jahrhunderten beherrschten verschiedene, meist türkische Dynastien die Region. Von 1517 bis 1918 regierten die Osmanen das Gebiet. Führende arabische Politiker erhofften sich im Ersten Weltkrieg eine Unterstützung ihrer Unabhängigkeitsbestrebungen durch die Triple Entente. Die Hussein-McMahon-Korrespondenz von 1915 bis 1916 zwischen Hussein ibn Ali, Scherif von Mekka, und Sir Henry McMahon, dem Britischen Hochkommissar in Ägypten, gab Anlass zu solchen Hoffnungen. 1916-1918 wurde auch die Arabische Revolte gegen die türkische Herrschaft von Großbritannien unterstütz. Die Erwartungen wurden durch die nachfolgende Teilung der Region in von Großbritannien und Frankreich kontrollierte Gebiete gemäß dem geheimen Sykes-Picot-Abkomen vom Mai 1916 zunichte gemacht. Die britische Einflusszone umfasste das Völkerbundsmandat für Palästina und das Britische Mandat Mesopotamien auf dem Gebiet des heutigen Iraks, die französische Einflusszone umfasste das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon. Hussein ibn Ali wurde zunächst als König des Hedschas anerkannt, unterlag jedoch 1924 der rivalisierenden Dynastie der Saud. Des Weiteren versprachen die Briten 1917 in der Balfour-Deklaration den Juden die Errichtung einer „nationalen Heimstätte“. Die modernen Grenzen im Maschrek wurden somit nach dem Untergang des Osmanischen Reiches von den europäischen Westmächten gezogen.