Nordamerika

Aus Twilight-Line Medien

Nordamerika ist der nördliche Teil des amerikanischen Doppelkontinentes. Im Norden liegt der Arktische Ozean, im Osten der Atlantik, im Süden die Karibik und im Westen der Pazifik. Nach Asien und Afrika ist Noramerika der drittgrößte Kontinent der Erde. Er umfasst inkl. Grönland, der Karibik und der zentralamerikanischen Landbrücke eine Fläche von 24.930.000 km². Geologisch gesehen gehört auch ein Teil Islands und Ostsibirien bis zum Tscherskigebirge zu Nordamerika.

Mit ca. 605 Millionen Einwohnern ist Nordamerika mit 81% der am stärksten urbanisierte Erdteil. Die größten Metropolen sind: Mexiko-Stadt, Los Angeles, New York City, Chicago und Toronto.

Benannt wurden Süd- und Nordamerika nach Amerigo Vespucci. Als erster Europäer kam er zur Erkenntnis dass das Land ein eigener Kontinent ist. Manchmal wird Zentralamerika als eigener Kontinent genannt, nach herrschender Meinung ist es jedoch nur eine Region wie z.B. Südeuropa und gehört zu Nordamerika.

Die Bezeichnung der Indianer Nordamerikas für Nordamerika ist "Turtle Island" (Schildkröteninsel). Ursprünglich stammt der Ausdruck aus der Algonkin- und Irokesensprache und geht auf den Schöpfungsmythos zurück. Dieser erzählt, wie der Kontinent auf dem Rücken einer Schildkröte entstand.

Geographie[Bearbeiten]

Naturraum[Bearbeiten]

Zu Nordamerika gehören Grönland, das autonom zu Dänemark gehört, Kanada, die USA, Mexiko, Zentralamerika und mehrere karibische Inselstaaten.

Fast die kompl. Fläche Nordamerikas befindet sich auf der Nordamerikanischen Platte und ein Teil auf der Pazifischen Platte. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Halbinsel Niederkalifornien in Mexiko und den Küstenstreifen Kaliforniens von San Diego bis nördlich von San Francisco. Der Bruch zwischen beiden Platten wird San Andres Graben genannt, beide Platten driften beständig nach Norden, die pazifische Platte mit einer höheren Geschwindigkeit. die Platten gleiten aneinander vorbei und verhaken sich an verschiedenen Stellen, es kommt zu Erdbeben in diesem Gebiet. Der südliche Teil der mittelamerikanischen Landbrücke wird von der Karibischen Platte gebildet. An der Subduktionszone zwischen dieser und der Südamerikanischen Platte liegen die zu Nordamerika gezählten Kleinen Antillen.

Die Alaskakette, die Rocky Mountains, die westlichen Kordilleren und die Sierra Madre Occidental befinden sich im westlichen Teil, die durch den Druck der pazifischen Platte auf die nordamerikanische Platte vor ca. 80 Mio. Jahren entstanden sind. Höchster Gipfel Nordamerikas ist der in der Alaskakette gelegene Denali (Mount McKinley, 6.190 m). Im Norden ist Grönland mit seinem Inlandeis und weiter südlich zwischen Kanada und den USA die Großen Seen erwähnenswert, alles Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit. Mit dem Kaspischen Meer befindet sich hier der zweitgrößte See der Welt, der Obere See mit einer Fläche von ca. 82.000 km². Die Appalachen mit einem Alter von ca. 400 Mio. Jahren befinden sich auf der östlichen Seite, sie zählen zu den älteren Gebirgen der Welt. Zwischen Appalachen und den Rocky Mountains liegen die Great Plains, eine zentrale Tiefebene durch die der Missouri River und der Mississippi River fließen. Das Mississippital wird auch Tornado Alley genannt, da hier Tornados entstehen.

Rugby in North Dakota gilt seit 1931 als der geografische Mittelpunkt Nordamerikas. Die Position wurde mit einem 4,5 m hohen Steinobelisken markiert.

Geologie[Bearbeiten]

Geologisch gesehen sind Nord- und Südamerika unterschiedliche Kontinente und wurden erst spät an der mittelamerikanischen Landbrücke zusammengefügt. In der früheren Erdgeschichte gehörte Nordamerika zum Urkontinent Laurasia, während Südamerika (mit Afrika und Indien) Teil von Gondwana war.

Im Verlauf der Kontinentaldrift öffnete sich der Atlantik, so das Nordamerika von Europa getrennt wurde. Dasselbe geschah mit Südamerika und Afrika. Die Nord-Süd verlaufenden Gebirgsketten der Rocky Mountains (Felsengebirge) und der Anden sind eine Folge dieser Drift und in so ausgeprägter Form auf keinem anderen Kontinent zu finden.

Klima[Bearbeiten]

Klassifizierung[Bearbeiten]

Durch die große Nord-Süd-Ausdehnung ist das Klima des Nordamerikanischen Kontinents von starken Gegensätzen geprägt. Im Bereich der Nordkanadischen Inseln und der Hudson Bay herrscht ein polares Tundrenklima vor, welches nach Süden und Westen von der borealen Zone begrenzt wird. Die Hudson Bay als „America’s icebox“ und der kalte Labradorstrom an der atlantischen Küste bewirken dabei an der Ostküste des Kontinents eine Ausdehnung des polaren Klimas nach Süden. An diese polare Zone schließen sich im Süden gemäßigte Klimate an, die jedoch hauptsächlich auf dem Gebiet der USA liegen. Dies sind die zentralen kontinentalen Steppen und Prärien, sowie die humiden kontinentalen Klimate im Nordosten, welche sich nach Süden zu Wüstenklimaten im Südwesten bzw. humiden subtropischen Klimaten im Südosten wandeln. In der Kordillerenregion ist in weiten Teilen ein Hochgebirgsklima charakteristisch. Sie hat einen entscheidenden Einfluss auf die klimatische Beschaffenheit der umliegenden Gebiete. Während an ihrer Wind-Seite im Westen ein ozeanisches Klima mit intensiven Regenfällen im Winter und trockenen, kühlen Sommern (Südwesten Kanada und Nordwesten USA) bzw. ein mediterranes bis wüstenhaftes Klima (Kalifornien und Südkalifornien) herrscht, bewirkt sie auf der windabgewandten Seite durch ihre Funktion als Niederschlagsriegel ein arides Klima und begünstigt so in den Südwest-Staaten der USA ein trocken-heißes Wüstenklima.

Temperatur[Bearbeiten]

Bei einem groben Überblick über den Verlauf der Isothermen in Nordamerika ergibt sich folgendes: Im Zentrum des Kontinents steigt die Durchschnittstemperatur – wie zu erwarten – von Norden nach Süden relativ gleichmäßig an. Abweichungen von diesem Muster ergeben sich durch topografische Besonderheiten, beispielsweise durch die Hudson-Bay oder die großen Seen An der Pazifikküste verhindert der maritime Einfluss solch extreme Unterschiede im Jahresverlauf.

An der Ostküste des Kontinents, mit Ausnahme Floridas, ergibt sich jedoch ein völlig anderes Bild. Hier ist der Jahresgang der Temperaturen trotz der Nähe zum Atlantischen Ozean kontinental charakterisiert. Dies liegt zum einen am kalten Labradorstrom, der bis 35° N für sehr niedrige Wintertemperaturen sorgt, zum anderen an der Lage des Nordamerikanischen Kontinents in der Westwindzone, was ebenfalls zu quasi-kontinentalen Bedingungen an der Ostküste führt.

Niederschlag[Bearbeiten]

Der starke ozeanische Einfluss sorgt im Westen an der Pazifikküste für sehr hohe Niederschläge mit einem Sommermaximum. Die niederschlagsreichsten Gebiete sind an der Luv-Seite der Kordilleren British-Columbias zu finden, nach Süden hin schwächen sich die Niederschläge deutlich ab und erreichen im semi-ariden Klima Süd-Kaliforniens ihr relatives Minimum. Der Westen des Kontinents außerhalb der Kordillerenregion ist relativ niederschlagsarm, das Spektrum reicht von ariden Regionen in den Südweststaaten der USA bis zu den semi-ariden Steppen und der kontinentalen borealen Zone in Kanada mit maximal 500 mm Jahresniederschlag. Im Osten macht sich der maritime Einfluss deutlich bemerkbar. An der gesamten Ostküste des nordamerikanischen Kontinents sind relativ hohe Jahressummen zu verzeichnen, die Intensität nimmt von Norden nach Süden zu. Insbesondere an der Küste des Golf von Mexiko sind Jahressummen deutlich über 1000 mm üblich. Die tropisch-maritimen Luftmassen, die diese Niederschläge auslösen, wirken sich auf die Niederschlagsintensität des gesamten Südostens der USA aus.