Olmeken

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Als Olmeken (Leute aus dem Kautschuklandl) bezeichnen Archäologen die mesoamerikanische La-Venta-Kultur. Die tatsächliche ethnische Zugehörigkeit ist unbekannt. Die Olmeken besiedelten von ca. 1.500 bis um 400 v. Chr. die Küste des Golfs von Mexiko. Ihre bekanntesten Hinterlassenschaften sind mehrere Kolossalköpfe.

Die Zentren der Olmeken lagen bei den heutigen Orten Tres Zapotes, San Lorenzo Tenochtitlan und La Venta. Die Ursprünge dieser Kultur sind wahrscheinlich im mexikanischen Hochland (Guerrero) zu suchen und reichen bis 1.500 v. Chr. zurück. Ca. 400 v. Chr. wurden die letzten olmekischen Zentren zerstört.

Die jüngere Mayakultur verdrängte die Olmeken.

Kunst und Kultur[Bearbeiten]

Die Olmeken wurden immer wieder als Träger der Mutterkultur Mesoamerikas gesehen. Die Kalenderrechnung, die Schrift, das Ballspiel und die Errichtung von Tempelpyramiden in Amerika werden ihnen zugeschrieben. Die Kultur der Olmeken strahlte auf die Zapoteken im Westen und die Kultur der Maya im Osten aus. Es gibt aber keine ausreichenden Hinweise, dass die Olmeken große Gebiete unter ihre Herrschaft gebracht hätten und die Diskussion um die Mutterkultur flaut mittlerweile ab. Man vermutet allerdings Handelsbeziehungen über große Teile Mesoamerikas, da ikonographische Ähnlichkeiten und darstellerische Konventionen bestehen. Werkzeuge aus Metall waren den Olmeken unbekannt, trotzdem gelten sie als Meister der Steinbearbeitung. Sie schufen Großskulpturen in Form der bekannten Kolossalköpfe und ein breites Spektrum von Kleinplastiken. Die Kleinplastiken bestanden meist aus Jade und Obsidian und stellten menschliche und zoomorphische Figuren, Schmuck und Altäre dar. Das bekannteste Motiv ist der immer wieder auftauchende Jaguarmensch (auch Werjaguar), dessen Figur Züge eines Jaguars und eines Menschen verbindet.

Aus vulkanischen Bomben oder Blöcken die aus dem Gebiet der Sierra de los Tuxtlas stammen, wurden die riesigen Kolossalköpfe der Olmeken hergestellt. Sie tragen eine verzierte kappenartige Kopfbedeckung, bei einigen sind die Ohläppchen mit Pflöcken durchbohrt und das Haar zu kleinen Zöpfen gebunden. Man nimmt an dass die Köpfe unindealisierte und realistische Abbildungen von tatsächlichen Herrschern, Kriegern oder anderen wichtigen Persönlichkeiten darstellen.

Schrift[Bearbeiten]

Im Jahr 2003 fand man in San Andrés an der mexikanischen Golfküste ein olmekisches Rollsiegel das man auf das Jahr 650 v. Chr. datierte. Es wies schriftartige Symbole auf, die meisten Wissenschaftler sehen darin jedoch keine echte Schrift.

Schon im Jahr 1999 wurde zufällig bei Straßenarbeiten in der Nähe des Dorfes Cascajal ein beschrifteter Steinblock gefunden. Erst 2006 fand man heraus dass der sog. Cascajal-Stein die bisher ältesten Glyphen der Neuen Welt abbildet. Die Archäologen Carmen Rodríguez Martínez und Pnciano Ortíz Ceballos vom Instituto Nacional de Antropología e Historia gaben bekannt dass es sich bei den Glyphen um ein bisher unbekanntes olmekisches Schriftsystem handelt, das auf ca. 900 v. Chr. zu datieren ist. Die Glyphen weisen sämtliche Merkmale eines echten Schriftsystems auf. Die 62 Glyphen des Steines bestehen aus 28 unterschiedlichen Zeichen. Der Cascajal-Stein wiegt 12 kg und besteht aus Serpentin, er ist 36 x 31 x 13 cm groß. Die Fläche ist konkav gekrümmt und deutet auf eine bisher einmalig Technik hin, dass Geschriebenes mehrmals abgeschlagen und der Stein neu beschriftet wurde.

Mythologie[Bearbeiten]

Anders als die Maya-Zivilisation haben die Olmeken keine Dokumente ihrer Mythologie hinterlassen. Es gibt keine Götterbildnisse. Die Vorstellung ihrer Mythologie beruht auf den Ruinen und auf Vergleiche mit anderen mesomaerikanischen Kulturen.