Renaissance

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Als Renaissance (franz. für Wiedergeburt), bezeichnet man eine europäische Kulturepoche die sich über 3 Jahrhunderte erstreckte. Es war der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Die Bezeichnung Renaissance gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert.

Als Kernzeitraum der Renaissance wird in der Kunstgeschichte das 15. und 16. Jahrhundert angesehen. Die zeitliche Ausgedehntheit der Renaissance-Ära, die von den rivalisierenden norditalienischen Stadtrepubliken auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches ausging, erklärt sich nicht zuletzt aus der zeitverschobenen Ausbreitung, mit jeweils unterschiedlichen Ausprägungen, in den Ländern nördlich der Alpen. Der dort zuerst entstandene Buchdruck mit beweglichen Lettern gilt als bedeutendste Errungenschaft in der Technik in der Renaissance. Dabei wird der Epochenbegriff der Renaissance im protestantischen Norden Europas von dem der Reformation überlagert. Die Spätrenaissance wird auch als Manierismus bezeichnet und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in Italien durch den Barock abgelöst.

Zu Wegbereitern der Renaissance wurden humanistische Gelehrte, welche die Erschließung antiker Schriften, Literatur und sonstiger Quellen für ihre Gegenwart betrieben, weil sie darin orientierende Leitbilder sahen, an die es anzuknüpfen galt. Daraus entstand ein humanistisches Bildungsprogramm, das zur optimalen Entfaltung auf eine Verbindung von Wissen und tugendhafter Betätigung setzte oder auf ein der Erforschung und Erkenntnis gewidmetes kontemplatives Dasein, je nach individuellen Möglichkeiten und gesellschaftspolitischer Konstellation. Charakteristisch für das Menschenbild in der Renaissance wurde die Vielfalt der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Im Zentrum der humanistischen Reflexionen stand der Mensch mit seiner Sprache und Geschichte.

Auf literarischem Gebiet erstreckt sich die Spannweite der Renaissance etwa von Dante Alighieris Göttlicher Komödie bis zu William Shakespeares Werken. Herausragende Bildhauer sind beispielsweise Donatello, Michelangelo und Tilman Riemenschneider. Neu entwickeltes Gestaltungsmittel in der Malerei war die Verwendung der Zentralperspektive. Zu den bedeutendsten Malern der Renaissance gehören Botticelli, Leonardo da Vinci, Raffael, Tizian und Albrecht Dürer. Große Namen in der Renaissance-Architektur sind insbesondere Filippo Brunelleschi, Leon Battista Alberti und Andrea Palladio. Als politischer Theoretiker von überzeitlicher Bedeutung ragt Niccolò Machiavelli hervor, als weithin kommunizierender zeitkritischer Denker Erasmus von Rotterdam. In der Musik verbindet man die Epoche vor allem mit verstärkter Mehrstimmigkeit und neuer Harmonie etwa bei Orlando di Lasso.