Rhönziege

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Die Rhönziege ist eine deutsche Ziegenrasse, die seit den 1920er Jahren als verschollen und heute als ausgestorben gilt. Zusammen mit anderen Rassen, wie der Thüringer Waldziege, Schwarzwaldziege, Erzgebirgsziege und der Frankenziege, wurde sie zur Bunten deutschen Edelziege zusammengefasst.

Verbreitung[Bearbeiten]

Der Ursprung der Rasse liegt in Graubünden und der Zentralschweiz. Die Ziege war an die kargen Böden und die raue Landschaft der Rhön angepasst. In seiner Dissertation von 1903 Beiträge zur Kenntnis der Rhönziege erwähnt Carl Kronacher einen Bestand der Rhönziege im Bezirk Mellrichstadt von 1.750 Tieren, davon 250 Stück mit eingekreuzter Saanenziege. Gehalten wurden die Tiere in Haushalten in Kleinbeständen von 1-5 Stück. Die Einkreuzungen entstanden bereits 1860 und 1870.

Kronacher erwähnt auch eine unter staatlicher Aufsicht stehende Zuchtstation auf dem Dreistelzhof bei Brückenau. Man züchtete dort graue, silbergrau, schwarzbraune und schwarze Tiere mit schwarzen oder kleinen weißen Abzeichen sowie hornlose.

1918 erwähnte der Tierarzt Georg Wilsdorf in seinem Buch Die Ziegenzucht einen Bestand von 200 Tieren in der Stadt Bischofsheim. Heute ist man bemüht, genetische Ressourcen dieser Ziegenart aufsfindig zu machen, damit man langfritstig die Rasse rückzüchten kann.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Ziegen waren mittelgroß und hornlos. Böcke wogen ausgewachsen etwa 55 kg. Je nach regionaler Zucht waren sie grau oder schwarz, es kamen auch rehbraune Tiere mit einem schwarzen Aalstrich vor. Eine weitere Bezeichnung für die Rhönziege war „hornloser Rhönschlag“.

Das Fleisch der Ziege war von guter Qualität, jedoch nach Carl Kronacher von geringer Quantität. Mit 6 Monaten brachte eine Geiß etwa zehn bis zwölf Kilogramm, ein Zicklein von 14 Tagen 2,5 bis 3 kg Fleisch. Die Milchleistung einer Ziege lag bei 4 Liter je Tag, später bei etwa zwei Liter, die Jahresleistung zwischen 450 und 750 Litern.

Weiter beschreibt Kronacher die Rhönziege als gesunde Ziegenrasse, bei der zum Beispiel die Tuberkulose fast nicht vorkomme und auch andere Seuchenerkrankungen eher selten seien.