Schweinegrippe

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Die Schweinegrippe, auch Neue Influenza-A/H1N1 oder Neue Grippe genannt, wird von einer Variante des Influenza-A-Virus H1N1 ausgelöst. 2009 und 2010 löste der Erreger eine mild verlaufende Pandemie aus die in Mexiko begann.

Die WHO warnte Ende April 2009 vor der Gefahr einer Pandemie. Mitte Mai gab die WHO bekannt, dass die Kriterien für die Ausrufung einer Pandemie bei der geringen Pathogenität des Schweinegrippe H1N1-Virus überarbeitet werden sollte. Anfang Juni 2009 wurde die Schweinegrippe jedoch von der WHO entgegen der Aussagen vom Mai als Pandemie ausgerufen. Als Begründung dieser Maßnahme wurde die Pandemie der Spanischen Grippe von 1918/19 herangezogen, in deren Folge 20-50 Millionen Menschen starben. Die Spanische Grippe wurde von einem H1N1-Erreger hervorgerufen.

Schon im August 2010 erklärte die WHO die Pandemie für beendet. Von Laboren bestätigt wurden 18.449 Tote weltweit. The Lancet Infectious Diseases schätzte die Todesfälle auf 151.700 bis 575.000, so hätten es ihre Studien ergeben. Im Verlauf der Pandemie wurden in 214 Laboren weltweit Fälle von H1N1 bestätigt worden.

Die Krankheit betrifft vorwiegend junge, gesunde Erwachsene und tritt vermehr in den Sommermonaten auf.

Symtpome[Bearbeiten]

  • Schnupfen
  • Verstopfte Nase
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • Atemnot
  • Schwere virale Lungenentzündung

Zusätzlich zu diesen eher allgemeinen Grippesymptomen kommen noch:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall

Inkubationszeit[Bearbeiten]

2 - 4 Tage

Krankheitsdauer[Bearbeiten]

5 - 7 Tage

Komplikationen[Bearbeiten]

  • Muskelentzündung (Myositis)
  • Auflösung der quergestreiften Muskelfasern (Rhabdomyolyse)
  • Hirnentzündung (Enzephalitis)
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
  • Mittelohrentzündung (Otitis media)

Impfung[Bearbeiten]

In Deutschland wurde vor allem der Impfstoff Tamiflu eingesetzt. Dieser Impfstoff wurde schon 2007 von der damaligen Regierung in großen Mengen eingekauft und gelagert. Tamiflu ist ein sehr umstrittene Impfstoff wurde schon bald als nicht oder nur unzureichend gegen die Schweinegrippe eingestuft.

Immunverstärker[Bearbeiten]

Fast alle in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoffe (auch Tamiflu) enthielten Adjuvanzien (Wirkungsverstärker, Immunverstärker, Booster genannt). Diese sollten es ermöglichen die erforderliche Antigenmenge pro Impfdosis zu reduzieren und gegen zu einer Kreuzimmunität gegen ein verändertes Virus beitragen. Durch diese Adjuvanzien werden Lokalreaktionen, Kopf- und Gliederschmerzen allerdings heftiger nach der Impfung. Zu Schwangeren lagen keine Daten vor.

Kritik[Bearbeiten]

Die Arzneimittelkomission der deutschen Ärzteschaft und die Ständige Impfkommission kritisierten die Verwendung von Schweinegrippe-Impfstoffen mit Adjuvanzien. Vor allem bei Gruppen für die keine ausreichenden Daten zur Sicherheit vorlagen. Adjuvanzien können u.a. neurologische Schäden durch Attacken des Immunsystems auf Spinalganglien und periphere Nerven (Guillain-Barré-Syndrom) auslösen.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte forderte Impfstoffe die frei von Adjuvanzien sind. Eine Impfung bei Kindern wurde aber ausdrücklich empfohlen.

Nebenwirkungen von Tamiflu[Bearbeiten]

Tom Jefferson von der Cochrane Colaboration stellte 2012 fest, dass nur 2 der 10 Studien zu Tamiflu von unabhängigen Gutachtern gemacht wurden. Der Hersteller Roche gab sogar an, Ghostwriter für Studien benutzt zu haben. Nach einer Überprüfung Rohdaten aus klinischen Studien, die meisten davon von der Europäischen Arzneimittelkommission kam er zu dem Ergebnis dass Tamiflu weder die Einweisungen in Krankhäuser wegen Lungenentzündung oder anderer Grippekomplikationen verhinderte. Dafür tauchten aber sehr oft schwere Nebenwirkungen auf die nicht auf den Beipackzetteln angegeben wurden.

Zu den schweren Nebenwirkungen von Tamiflu gehören:

  • Schwellung von Gesicht, der Lippen oder der Zunge mit Verengung der Atemwege
  • Atemnot
  • Schluckbeschwerden
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • Hautausschlag
  • Niedriger Blutdruck
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Verfärbter Stuhl
  • Verhaltensänderung
  • Starke Schwellung der Haut an Kopf und Hals
  • Schwere Entzündungen der Haut
  • Fieber
  • Rachenschmerzen
  • Müdigkeit
  • Blasenbildung der Haut
  • Schuppige Haut
  • Ablösung ganzer Hautpartien
  • Blutiger Stuhl
  • Bluthusten
  • Krampfanfälle
  • Delirium
  • Verwirrtheit
  • Wahnvorstellungen
  • Sinnestäuschungen
  • Erregung
  • Angst
  • Albträume

Fazit nach Ende der Pandemie[Bearbeiten]

Durch die niedrige Impfbereitschaft in Deutschland und dass nicht zwei sondern nur eine Dosis benötigt wurde, blieben in Deutschland ca. 29 Millionen Impfdosen ungenutzt. Von den Kosten der verimpften Dosen übernahmen die Krankenkassen nur die Hälfte. Den Bundeländern entstand ein finanzieller Schaden von 245 Millionen Euro. Als das Haltbarkeitsdatum 2011 ablief mussten ca. 12,7 Millionen Impfdosen in Eigenregie und 16 Millionen die zentral gelagert wurden, verbrannt werden.

ICD-Code J09 / J10

Weiterführende Links[Bearbeiten]