Skandinavische Halbinsel

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Die Skandinavische Halbinsel ist eine Halbinsel Europas, die von Schonen im Süden bis zum Nordkap im Norden reicht. Auf der Halbinsel befinden sich Norwegen und Schweden und der Großteil von Lappland im nördlichen Finnland. Das Skandinavische Gebirge definiert in der Regel die Grenze zwischen Norwegen und Schweden. Eine Abgrenzung Skandinaviens zur Halbinsel Kola und die Grenze innerhalb von Finnland muss willkürlich gezogen werden.

Abgeleitet ist der Name vom Begriff Skandinavien, der kulturell meist Dänemark, Schweden und Norwegen umfasst. Dieser Name wiederum ist abgeleitet von dem Namen Skåne, dem südlichsten Teil der Halbinsel, der heute zu Schweden gehört, aber bis ins 17. Jahrhundert zu Dänemark gehörte und die ursprüngliche Heimat der Dänen ist.

Einordnung in Europa[Bearbeiten]

Die Halbinsel ist die größte Halbinsel Europas, das selber Halbinsel von Eurasien ist. Jedoch ist die Fläche nicht genau zu bestimmen, weil die Grenzen der Halbinsel nicht eindeutig sind. Zu manchen Zeiten war Skandinavien keine Halbinsel. Während der Eiszeiten sank der Meeresspiegel so stark, dass die Ostsee, der Bottnische Meerbusen und der Finnische Meerbusen verschwanden. Heutige Länder wie Deutschland, Polen und die baltischen Staaten waren mit Skandinavien direkt durch Land verbunden.

Geographie[Bearbeiten]

Die Skandinavische Halbinsel ist ca. 1.850 km lang mit einer variierenden Breite von etwa 370 bis 805 km. Etwa 1/4 der Skandinavischen Halbinsel liegt nördlich des Nördlichen Polarkreises. Nördlichster Punkt befindet sich an der Landzunge Kinnarodden auf der Nordkinnhalbinsel.

Die norwegische Fjordküste befindet sich im Westen, die großen Seen Vänern und Vättern liegen im Süden. Den Küsten vorgelagert sind kleine Felsinseln, die Schären.

Die Halbinsel wird von 4 großen Gewässern begrenzt:

Die höchste Erhebung war Glittertind in Norwegen mit 2.470 m über dem Meeresspiegel. Seit der Gletscher am Gipfel teilweise geschmolzen ist, ist 2.469 m Galdhøpiggen, ebenfalls in Norwegen, die höchste Erhebung. Diese Berge haben auch die größten Gletscher auf dem europäischen Festland, Jostedalsbreen.

Ressourcen der Halbinsel sind Holz, Eisen, Kupfer. Sie verfügt über das beste Ackerland in Schweden. Große Erdöl- und Erdgasvorkommen vor Norwegens Küste wurden in der Nordsee und dem Atlantik gefunden.

Die größten Städte sind Stockholm, Oslo, Göteborg, Malmö und Bergen.

Klima[Bearbeiten]

Skandinavien hat verschiedene Klimazonen:

  • Tundra und subarktisches Klima im Norden
  • kühles Westküstenklima im Nordwesten (Küstengebiete nördlich der Lofoten)
  • feuchtes Kontinentalklima landeinwärts
  • gemäßigteres Regenklima an der Küste im Süden und Südwesten

Einwohner[Bearbeiten]

Die erste menschliche Präsenz in dem südlichen Gebietes der Halbinsel und Dänemark datiert vor 12 000 Jahren. Als die Eisschilde nach der letzten Eiszeit abtauten, konnte sich die Tundra mit ihren typischen Bewohnern in die eisfreien Gebiete ausdehnen. Menschen, die sich damals von der Rentierjagd ernährten, zogen den großen Herden hinterher. Das Klima erwärmte sich allmählich und begünstigte das Wachstum von Nadelbäumen zuerst, darauf das von Laubwäldern, die Tiere wie Auerochsen mit sich brachten. Gruppen von Jäger-Fischer-Sammlern begannen das Gebiet von der Mittelsteinzeit an (8.200 v. Chr.) bis zum Aufkommen der Landwirtschaft in der Jungsteinzeit (3.200 v. Chr.) zu besiedeln.

Der zentrale und der nördliche Teil der Halbinsel ist tlw. von Samen bwohnt, die oft als "Lappen" oder "Lappländer" bezeichnet werden. Sie sprechen samische Sprachen, die mit Finnisch und Estnisch verwandt sind. Die samischen Sprachen sind keine indoeuropäischen Sprachen, sie gehören zu den uralischen Sprachen. Als die schriftliche Aufzeichnung im 9. Jahrhunder begannen, besetzten die Samen die arktischen und subarktischen Regionen, aber auch den zentralen Teil der Halbinsel bis Dalarna in Schweden.

Die restl. Bewohner der Halbinsel sprachen damals altnordische Dialekte. Norweger lebten an der Westküste Norwegens, Dänen im Süden und Westen des heutigen Schwedens, Schweden in Västergötland und Östergötland, in der Region um den Mälaren und an der Ostküste Schwedens. Die Nachkommen dieser Bevölkerung sind immer noch die dominierende Bevölkerung im frühen 21. Jahrhundert.

Siehe auch[Bearbeiten]