Stufenpyramide

Aus Twilight-Line Medien

Stufenpyramide bezeichnet ein pyramidenartiges Bauwerk mit stufenförmiger Kubatur. Diese Bauten wurden in zahlreichen Kulturen zu unterschiedlichen Zeiten entwickelt und gehen auf unterschiedliche Vorbilder zurück. Sie dienten entweder als Grabbau oder als Tempel, diese beiden Aspekte konnten aber tlw. auch verschmelzen.

Ägyptische Stufenpyramiden[Bearbeiten]

Um 2.650 v. Chr. enstand in Sakkara die erste Stufenpyramide der Welt, die Djoser-Pyrmide. Das Vorbild für den Bau war die Mastaba, ein Grabtyp in Form eines rechteckigen, flachen und steil geböschten Grabhügels. Ursprünglich war der Bau als quadratische Mastaba geplant, in mehreren Bauphasen wurde sie dann aber zu einer vierstufigen und schließlich zu einer sechsstufigen, rechteckigen Pyramide erweitert.

In Ägypten blieb der Bau von Stufenpyramiden in Wesentlichen auf die durch Pharao Djoser begründete 3. Dynastie beschränkt. Sein Nachfolger Djoserteti (Sechemchet) errichtete zwar eine weitere Stufenpyramide in Sakkara, diese wurde jdoch nie fertig gestellt. Auch die Pyramide des Chaba in Saujet el-Arjan blieb unvollendet.

Über ganz Ägypten verstreut entstanden gegen Ende der 3. Dynastie eine Reihe von kleinen Stufenpyramiden. Die genaue Zahl in unbekannt, lediglich 7 blieben erhalten. Die Pyramiden in Elephantine, Edfu-Süd, el-Kula, Ombos, Sinki bei [[Abydos Ägypten)|Abydos, Saujet el-Meitin und Seila. Pharao Huni, dem letzten Herrscher der 3. Dynastie wird die Pyramide von Elephantine zugeschrieben, Pharao Snofru, dem Begründer der 4. Dynastie, die in Seila. Die Erbauer der übrigen Pyramiden sind nicht sicher bekannt. Man nimmt an, dass Huni sie bauen lies. Über die Funktion der Pyramiden herrscht Unklarheit, keine von ihnen enthält eine Grabkammer. Über ihre Funktion wird viel Spekuliert, die Meinungen reichen von einer Repräsentationsstätte des Königs über eine Darstellung des Urhügels oder ein Symbol der politischen und religiösen Einheit des Landes bis hin zu Scheingräbern der königlichen Gemahlinnen.

Nachdem Snofru in Meidum seine erste Pyramide als Stufenpyramide hatte errichten lassen, erhielten die königlichen Grabbauten von nun an eine glatte Fassade. Die Meidum-Pyramide wurde zu einer echten Pyramide umgebaut. Die beiden Königinnenpyramiden, die Pharao Myerkinos neben seinem eigenen Grabmal errichten ließ und die Neferirkare-Pyramide die in der ersten Bauphase als Stufenpyramide gebaut und später umgebaut wurde, waren die letzten in Äytpen errichteten Stufenpyramiden.

Altamerikanische Stufenpyramiden[Bearbeiten]

Im präkolumbischen Amrika sind die Stufenpyramiden anders als ihre ägyptischen Pendants eigentl. keine richtigen Stufenpyramiden, sondern mehrstufige Pyramidenstümpfe. Auf deren Dachplattform befand sich ein aus Holz oder Stein erreicheter Tempel. Es gab immer eine Treppe, die vom Boden auf die Dachplattform führte. Es kam nicht stlten vor, dass Pyramiden nach einiger Zeit von den Erbauern mit einer noch größeren Pyramide überbaut wurden, das ältere Bauwerk blieb dabei vollständig erhalten. Die große Pyramide von Tenochtitlán wurde vom Zeitpunkt ihrer Errichtung im 14. Jahrhundert bis zum Fall des Aztekenreiches 1521 sieben mal überbaut.

Altamerikanische Pyramiden dienten verschiedenen Zwecken. Der wichtigst Zweck bestand darin, in die Nähe der jeweiligen Gottheiten zu gelangen und den Tempel auf diese Weise in den Bereich der Götter zu heben. Den Tempel auf der Spitze durften nur die Priester betreten um etwas Opfer darzubringen. Menschenopfer war bei den Kulturen und Völkern Mesoamerikas weit verbreitet. Die Pyramiden wurden jdeoch auch als Grabstätten errichtet, wie der Tempel der Inschriften in der Maya-Stad Palenque. Architektonisch wurden auch astronomische oder kalendarische Ansätze verarbeitet. Ein Beispiel ist hierfür die sog. Nischenpyramide in El Tajín mit 365 Nischen, die das Sonnenjahr symbolsisieren.

Siehe auch[Bearbeiten]