Ambivalenz

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Ambivalenz (lat. ambo „beide“ und valere „gelten“) bezeichnet ein Erleben, das wesentlich geprägt ist von einem inneren Konflikt. Dabei bestehen in einer Person sich widersprechende Wünsche, Gefühle und Gedanken gleichzeitig nebeneinander und führen zu inneren Spannungen.

In der Allgemeinsprache gebräuchlicher ist das Adjektiv ambivalent (zwiespältig, doppelwertig, mehrdeutig, vielfältig, zweideutig). Eugen Bleuler verwendete den Begriff erstmals 1910 während eines Vortrags. Für ihn war Ambivalenz ein Hauptmerkmal der Schizophrenie. Im heutigen Sprachgebrauch, auch im klinischen Bereich, versteht man unter „Ambivalenz“ aber kein Symptom einer Erkrankung, sondern das Erleben einer konflikthaften, von gegensätzlichen Aspekten geprägten Bewertung der Situation oder eines Objekts. Dieses Erleben basiert auf der erworbenen Fähigkeit, auf Abwehr durch Spaltung verzichten und gegensätzliche Erlebniszustände ertragen zu können. Die Fähigkeit, Ambivalenz aushalten zu können, spricht für eine gesteigerte emotionale Reife.

Quellen[Bearbeiten]

  • Lars Allolio-Näcke, Britta Kalscheuer u. a.: Differenzen anders denken. Campus-Verlag, Frankfurt 2004.