Hugo Capet

Aus Twilight-Line Medien

Hugo Capet (frz. Hugues Capet; * 940 oder 941; † 24.10.996 in Les Juifs bei Chartres) war von 960 bis 987 Herzog von Franzien (Dux Francorum) und von da an bis zu seinem Tod König des Westfrankenreichs. Mit ihm wurde das Königsgeschlecht der Karolinger endgültig durch eine neue Dynastie ersetzt, die später nach seinem Beinamen als Kapetinger bezeichnet wurde. Alle späteren Könige von Frankreich und die Herrscher vieler weiterer Länder Europas waren Nachkommen Hugo Capets in direkter männlicher Linie. Zu den Nebenzweigen der Kapetinger gehörten die Valois, die Bourbonen und das Haus Orléans. Die Herrschaft der als „Haus Frankreich“ bezeichneten Nachkommen Hugo Capets wurde in ihrem Stammland endgültig erst durch die Februarrevolution 1848 beendet, während die bourbonische Nebenlinie bis heute die Könige von Spanien stellt.

Herkunft[Bearbeiten]

Hugo wurde 940 oder 941 als ältester Sohn Hugo des Großen und dessen Ehefrau Hadwig (auch Hedwig; † 959), einer Schwester Kaiser Ottos des Großen, geboren. Hugo der Große spielte als Herzog von Franzien und Oberhaupt des Geschlechts der Robertiner eine maßgebliche Rolle in der westfränkischen Reichspolitik; er konnte die traditionelle Machtstellung seiner Familie noch erheblich ausbauen, indem er zusätzlich das Herzogtum Burgund und sogar einen vom König anerkannten Anspruch auf Aquitanien erwarb. Damit war er mächtiger als der König selbst. Die Familie der Robertiner, deren Oberhaupt Hugo Capet als ältester Sohn seines Vaters wurde, rivalisierte schon seit dem 9. Jahrhundert mit der Königsdynastie der Karolinger und hatte bereits zwei Könige gestellt, darunter Hugo Capets Großvater Robert I., der 923 als Gegenkönig gegen einen Karolinger im Kampf gefallen war. Daher war der älteste lebende Robertiner stets ein potentieller Kandidat für die Königswürde, doch scheute Hugo der Große vor dem Griff nach der Krone zurück.

Quellen[Bearbeiten]

  • Elizabeth Hallam: Capetian France. 987–1328. Longman, London u. a. 1980, ISBN 0-582-48909-1.