Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom

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Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRSsystemic inflammatory response syndrome; deutsch auch systemisch inflammatorisches Antwortsyndrom) ist der medizinische Fachbegriff für eine systemische Entzündungsreaktion des Organismus, bei der diese, ungeachtet an welcher Stelle sie ausgelöst wurde, im gesamten Körper stattfindet, während eine lokale Entzündungsreaktion auf eine bestimmte Körperregion beschränkt bleibt.

Diagnostik[Bearbeiten]

Mindestens zwei der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein, um die Diagnose SIRS stellen zu können:

  1. Körpertemperatur über 38 °C (erhöhte Körpertemperatur über subfebrilen Temperaturen) oder unter 36 °C
  2. Herzfrequenz über 90/min (Tachykardie)
  3. Tachypnoe: Atemfrequenz ≥ 20/min oder Hyperventilation mit pCO2 ≤ 32 mmHg
  4. Leukozytose (≥ 12000/μl) oder Leukopenie (≤ 4000/μl) oder Linksverschiebung (d. h. > 10 % unreife Granulozyten im Differentialblutbild).

Die Kombination Fieber + Leukozytose ist die häufigere und lässt auf eine angemessene bis überschießende Reaktion des Immunsystems schließen, während die Kombination Körpertemperatur < 36 °C + Leukopenie, auch als kaltes SIRS bezeichnet, seltener ist und üblicherweise bei Abwehrschwäche vorkommt.

Wird das SIRS durch eine Infektion hervorgerufen, spricht man von einer Sepsis.

Quellen[Bearbeiten]

  • I. Marzi: Bedeutung der Leber für den Verlauf des SIRS nach Schock, Trauma und in der Sepsis. In: AINS. Band 29, 1994, S. 41–46.