Umland

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Unter den Bezeichnungen Umland, Vorortgürtel, Agglomerationsgürtel oder umgangssprachlich Speckgürtel versteht man die suburbanen Siedlungen in der Umgebung einer Stadt. In der Regel bezieht sich der Begriff auf politisch selbständige Gemeinden außerhalb der Stadtgrenzen einer Kernstadt. Kernstadt und Umland bilden zusammen ein organisches Ganzes, die Stadtregion. Das Verhältnis zwischen Stadt und Umland, das sich in den Industriestaaten seit Jahrzehnten durch den Prozess der Suburbanisierung zugunsten des Umlands verändert, ist eines der wichtigsten Forschungs- und Arbeitsfelder der Regionalplanung.

Wirtschaftliche und finanzpolitische Aspekte[Bearbeiten]

Erhebliche soziale, ökonomische und ökologische Probleme entstehen dadurch, dass die umliegenden Gemeinden insbesondere durch die Stadt-Umland-Wanderung (Suburbanisierung) relativ einkommensstarker Haushalte wachsen und vom breiten Infrastrukturangebot der Kernstadt profitieren, ohne über Steuern zu dessen Finanzierung beizutragen. Auch arbeitet ein Großteil der Erwerbstätigen als Pendler in der Kernstadt, zahlt die Lohn- und Einkommensteuern aber in den Wohnsitzgemeinden. Der Begriff „Speckgürtel“ bezieht sich ironisch auf dieses Missverhältnis.

Quellen[Bearbeiten]

  • Dirk Bronger: Metropolen, Megastädte, Global Cities. Die Metropolisierung der Erde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-16286-2.