Bergfried

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Der Ausdruck Bergfried (auch Berchfrit, volkstümlich auch Burgfried; frz. tour-beffroi, engl. belfry, span. torre del homenaje) bezeichnet in der deutschsprachigen Burgenliteratur den unbewohnten Hauptturm (Wehrturm) einer mittelalterlichen Burg, der seit dem 12. Jahrhundert in Mitteleuropa weite Verbreitung fand. Ist er für eine dauerhafte Wohnnutzung eingerichtet, wird er hingegen als Wohnturm bezeichnet (siehe auch: Donjon). Oftmals steht der Bergfried in der Mitte der Burg und ist der höchste aller Türme.

Begriffserklärung[Bearbeiten]

Der Begriff kommt als perfrit, berchfrit, berfride und zahlreichen ähnlichen Abwandlungen in mittelalterlichen Schriftquellen vor, bezeichnet dort aber nicht nur den Burgturm, sondern überwiegend andere Turmarten wie Belagerungstürme, Glockentürme (vgl. Belfried) oder Speicherbauten. Der Hauptturm einer Burg wird häufig schlicht als „Turm“ oder „großer Turm“ bezeichnet. In spätmittelalterlichen niederdeutschen Schriftquellen taucht allerdings die Bezeichnung berchfrit, berchvrede und ähnliche Varianten oft im Zusammenhang mit kleineren Burgen auf.

Die Burgenkunde des 19. Jahrhunderts führte Bergfried oder Berchfrit als allgemeine Benennung für den unbewohnten Hauptturm ein, die sich ab dann in der deutschsprachigen Literatur einbürgerte.

Die etymologische Herkunft des Wortes ist unklar. Es gibt Thesen über eine mittelhochdeutsche, eine lateinische und eine über die Kreuzzüge vermittelte griechische Wortherkunft. Die in der älteren Literatur oft vertretene Meinung, der Bergfried habe seinen Namen daher, weil er „den Frieden berge“ (das heißt, die Sicherheit der Burg bewahre), konnte hingegen nicht bestätigt werden.

Quellen[Bearbeiten]

  • Thomas Biller, G. Ulrich Großmann: Burg und Schloss. Der Adelssitz im deutschsprachigen Raum. Regensburg 2002, ISBN 3-7954-1325-7, S. 74–78.