Lärm

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Als Lärm oder auch Krach werden Geräusche (Schall) bezeichnet, die durch ihre Struktur (meist Lautstärke) auf die Umwelt (insbesondere Menschen) störend (Störschall), belastend oder gesundheitsschädigend wirken.

Ob Geräusche als Lärm bewusst wahrgenommen werden, hängt besonders von der Bewertung der Schallquelle durch den Hörer ab. Trotz akustischer Gewöhnung kann Lärm unbewusst weiter auf Körper und Psyche wirken. Lärm kann den biologischen Rhythmus (siehe auch Tag-Nacht-Rhythmus) stören (Ruhestörung) und Schlafstörungen verursachen bzw. fördern.

Begriff[Bearbeiten]

Das Wort Lärm stammt vom italienischen all'arme, „zu den Waffen!“, und ist mit „Alarm“ verwandt. Noch bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein war Lärm vor allem ein Begriff aus dem militärischen Bereich, wofür u. a. auch heute ungebräuchliche Zusammensetzungen wie „Lärmplatz“ (ein Ort, an dem Menschen unter Waffen traten), „Lärmbläser“ und „Lärmschläger“ (Trompeter bzw. Tambour, der den Aufruf zum Sammeln gab) zeugen. Bereits im späten 18. Jahrhundert definierte der deutsche Sprachforscher und Lexikograph Johann Christoph Adelung den Begriff Lärm aber als „ein jeder lauter, beschwerlicher Schall“. Kurt Tucholsky notierte später einmal: „Lärm ist das Geräusch der anderen.“ Heute wird Lärm z. B. in Gesetzestexten als „unerwünschter Schall“ definiert und enthält somit neben einer biophysikalischen und medizinischen auch eine subjektive Komponente. So können zum Beispiel Geräusche von Kinderspielplätzen je nach Hörer ganz unterschiedlich – von ablehnend bis erfreut – beurteilt werden.

Der für Lärm umgangssprachlich häufig verwendete Begriff Radau ist bereits für das 19. Jahrhundert in Berlin belegt; er entstammte der Studentensprache, wo er eine durch Endbetonung an fremdsprachige Wörter angeglichene, lautnachahmende Bildung darstellte. Von Berlin aus breitete er sich in andere Sprachregionen aus. Synonym dazu wird – wahrscheinlich ausgehend vom rotwelschen Begriff palhe (Lärm), vom Ruhrgebiet bzw. Rheinland übergreifend auf andere Regionen – auch der Begriff Bohei oder auch Bahei (ursprünglich Buhei) im Sinne von „viel Lärm um nichts“ oder auch „viel Tamtam um etwas machen“ verwendet.

Quellen[Bearbeiten]

  • Arthur Schopenhauer: Ueber Lerm und Geräusch. In: Parerga und Paralipomena. Band 2. A. W. Hayn, Berlin 1851, Kap. 30, S. 517–519