Metall: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Metalle''' (von gr. ''metallon'' „Bergwerk, Erz, Metall“) bilden diejenigen [[Chemisches Element|chemischen Elemente]], die sich im [[Periodensystem der Elemente]] links und unterhalb einer Trennungslinie von [[Bor]] bis [[Astat]] befinden. Etwa 80% der chemischen Elemente sind Metalle, wobei der Übergang zu den [[Nichtmetalle]]n über die Gruppe der [[Halbmetalle]] fließend ist, denn viele Halbmetalle  können neben metallischen Modifikationen mit [[Metallische Bindung| metallischen Bindungen]] auch nichtmetallische Modifikationen mit [[Kovalente Bindung|atomaren Bindungen]] bilden.
'''Metalle''' (von gr. ''metallon'' „Bergwerk, Erz, Metall“) bilden diejenigen [[Chemisches Element|chemischen Elemente]], die sich im [[Periodensystem]] der Elemente links und unterhalb einer Trennungslinie von [[Bor]] bis [[Astat]] befinden. Etwa 80% der chemischen Elemente sind Metalle, wobei der Übergang zu den [[Nichtmetalle]]n über die Gruppe der [[Halbmetalle]] fließend ist, denn viele Halbmetalle  können neben metallischen Modifikationen mit [[Metallische Bindung| metallischen Bindungen]] auch nichtmetallische Modifikationen mit [[Kovalente Bindung|atomaren Bindungen]] bilden.


Der Begriff ''Metall'' wird auch für [[Legierung]]en und einige [[intermetallische Phase]]n verwendet, denn der Begriff gilt für alle Materialien, die in fester oder flüssiger Form die folgenden vier charakteristischen metallischen [[Stoffeigenschaft]]en in mehr oder weniger ausgeprägter Form aufweisen:
Der Begriff ''Metall'' wird auch für [[Legierung]]en und einige [[intermetallische Phase]]n verwendet, denn der Begriff gilt für alle Materialien, die in fester oder flüssiger Form die folgenden vier charakteristischen metallischen [[Stoffeigenschaft]]en in mehr oder weniger ausgeprägter Form aufweisen:

Version vom 3. August 2023, 23:15 Uhr

Metalle (von gr. metallon „Bergwerk, Erz, Metall“) bilden diejenigen chemischen Elemente, die sich im Periodensystem der Elemente links und unterhalb einer Trennungslinie von Bor bis Astat befinden. Etwa 80% der chemischen Elemente sind Metalle, wobei der Übergang zu den Nichtmetallen über die Gruppe der Halbmetalle fließend ist, denn viele Halbmetalle können neben metallischen Modifikationen mit metallischen Bindungen auch nichtmetallische Modifikationen mit atomaren Bindungen bilden.

Der Begriff Metall wird auch für Legierungen und einige intermetallische Phasen verwendet, denn der Begriff gilt für alle Materialien, die in fester oder flüssiger Form die folgenden vier charakteristischen metallischen Stoffeigenschaften in mehr oder weniger ausgeprägter Form aufweisen:

  1. hohe elektrische Leitfähigkeit, die mit steigender Temperatur abnimmt,
  2. hohe Wärmeleitfähigkeit, was dazu führt, dass sich Metalle kühl anfühlen
  3. Duktilität (Verformbarkeit), was die Bildung dünner Bleche oder langer Drähte ermöglicht
  4. metallischer Glanz (Spiegelglanz).

Alle diese Eigenschaften beruhen darauf, dass der Zusammenhalt der betreffenden Atome mit der metallischen Bindung erfolgt, deren wichtigstes Merkmal die im Gitter frei beweglichen Elektronen sind.

Ein einzelnes Atom dieser Elemente hat keine metallischen Eigenschaften; es ist kein Metall. Erst wenn mehrere solcher Atome miteinander wechselwirken können und wenn zwischen ihnen metallische Bindungen bestehen, zeigen solche Atomgruppen (engl. cluster) metallische Eigenschaften.

Einzelne Atome dieser Elemente können sich bei extrem schneller Abkühlung auch amorph zusammenlagern, ohne ein Kristallgitter zu bilden – siehe Metallisches Glas.

Andererseits können auch Atome von Nichtmetallen unter extremen Bedingungen (Druck) metallische Bindungen eingehen und dann die genannten metallischen Eigenschaften annehmen – siehe metallischer Wasserstoff.

Metalle finden seit Beginn der Zivilisation vielfältige Anwendungen als Werkstoffe. Unter dem Begriff Metallphysik oder auch Metallkunde beschäftigen sich Physiker und Materialwissenschaftler mit allen Grundlagen, siehe unter Festkörperphysik, und mit Anwendungen, siehe unter Materialwissenschaft.

Einteilung

Traditionell unterteilt man Metalle nach der Dichte in Schwermetalle und Leichtmetalle und nach der Reaktivität in Edelmetalle und unedle Metalle, wobei Letztere gute Reduktionsmittel darstellen.

Metalle werden gebildet von den Elementen, die im Periodensystem der Elemente im Bereich links und unterhalb einer Linie vom Bor zum Astat stehen, wobei der metallische Charakter von oben nach unten bzw. von rechts nach links zunimmt. Ganz oben rechts befinden sich die Nichtmetalle, dazwischen die Halbmetalle. Die Nebengruppenelemente bilden ausnahmslos Metalle. Die Grenze zu den Nichtmetallen ist fließend. So haben zum Beispiel Antimon, Arsen, Cer und Zinn sowohl metallische als auch nichtmetallische Modifikationen.

Für das chemische Verhalten ist auch die Zugehörigkeit zu Haupt- oder Nebengruppen des Periodensystems entscheidend.