Organisierte Kriminalität

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Die Begriffe organisierte Kriminalität und organisiertes Verbrechen bezeichnen allgemein Gruppierungen, die kriminelle Ziele systematisch verfolgen. Viele kriminelle Organisationen werden auch mit dem Begriff Mafia bezeichnet, obwohl sie nicht über den sozialhistorischen Kontext der italienischen Mafia verfügen. Fachsprachlich wird der Begriff genauer definiert. Die alternative Schreibweise Organisierte Kriminalität (Abkürzung OK) wird vor allem fachsprachlich verwendet. Sie wird fälschlicherweise mit der Bandenkriminalität in Verbindung gebracht, Clan-Kriminalität ist dagegen eine systematische Unterform.

Definitionen[Bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten]

In Deutschland wird organisierte Kriminalität offiziell wie folgt definiert:

Zitat

Organisierte Kriminalität ist die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte planmäßige Begehung von Straftaten, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind, wenn mehr als zwei Beteiligte auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig

    a) unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen,
    b) unter Anwendung von Gewalt oder anderer zur Einschüchterung geeigneter Mittel oder
    c) unter Einflussnahme auf Politik, Massenmedien, öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirtschaft
zusammenwirken. Der Begriff umfasst nicht Straftaten des Terrorismus. - BKA

Im Gegensatz zum Terrorismus, bei dem Straftaten zum Erreichen politischer Ziele verübt werden, sind die im Rahmen der organisierten Kriminalität verübten Straftaten durch die (materielle) Gewinnerzielungsabsicht der Täter gekennzeichnet. Nicht profitorientierte Verbrechen (z. B. politisch oder religiös motivierte) fallen also nicht unter die Definition der organisierten Kriminalität. Im deutschen Strafgesetzbuch wird daher auch zwischen organisierter Kriminalität (§ 129, Bildung krimineller Vereinigungen) und Terrorismus (§ 129a, Bildung terroristischer Vereinigungen) unterschieden.

In der Realität fällt die Unterscheidung zwischen diesen unterschiedlichen Formen allerdings schwer, da sich terroristische Gruppierungen in zunehmendem Maße der organisierten Kriminalität bedienen, um sich zu finanzieren oder um Kontakte mit kriminellen Netzwerken zu knüpfen, die z. B. für den Kauf von Waffen hilfreich sind.

Quellen[Bearbeiten]

  • Brian Freemantle: Importeure des Verbrechens. Europa im Griff der organisierten Kriminalität. List, München 1996, ISBN 3-471-77553-6.