Priamos

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Priamos (gr. Príamos, lesbisch Pérramos, latinisiert Priamus, eingedeutscht Priam) ist der Sohn des Laomedon und der Strymo (Plakia, Tochter des Otreus). Er war in der griechischen Mythologie der sechste und letzte König von Troja (Ilios) während des von Homer geschilderten Trojanischen Krieges.

Name und Geschichte[Bearbeiten]

Sein Name rührt nach antiker Etymologie von dem (altgriechischen oder lydischen) Wort príasthai kaufen, her. Diesen Namen hatte er der Sage nach erhalten, weil seine Schwester Hesione ihn freikaufte, als die Stadt von Herakles erstürmt worden war, da dieser von seinem Vater und damaligen König Laomedon betrogen worden war. Davor soll er Podarkes (Ποδάρκης der Schnellfüßige) genannt worden sein.

Als seine (Halb-)Brüder gelten Tithonos, Lampos, Klytios, Hiketaon, als (Halb-)Schwestern Hesione, Killa und Astyoche.

Homer berichtete auch, dass Priamos als junger Mann Phryger, die sich am Sangarios niedergelassen hatten, im Kampf unterstützte, als diese von Amazonen angegriffen wurden. Er nahm am Kampf um Troja seines Alters wegen nicht teil. In der Ilias Homers tritt er als Greis durch seinen nächtlichen Gang ins griechische Schiffslager hervor, wo er von Achilleus den geschändeten Leichnam seines Sohnes Hektor erbittet und schließlich auch erhält.

Priamos soll bei der Eroberung Trojas von Neoptolemos (bei Vergil: Pyrrhus), dem Sohn des Achilles, am Altar des Zeus vor seinen Angehörigen niedergemacht worden sein. Spätere Dichtungen nach Homer stellen das Geschehen anders dar: Nach Erstürmung der Stadt Troja habe sich Priamos bewaffnet und wollte sich so in die feindliche Menge stürzen. Hekabe flehte ihn aber an zu fliehen, weshalb er sich mit ihr und seinen Töchtern an den Altar des Zeus Herkeios flüchtete. Hier sah er, wie sein Sohn Polites durch Pyrrhus getötet wurde, und „sendete sein Geschoß gegen diesen, findet aber hierbei seinen Tod durch denselben“.

Quellen[Bearbeiten]

  • Margaret Miller: Priam, King of Troy. In: J. B. Carter, S. P. Morris (Hrsg.): The Ages of Homer. Austin 1995, S. 449–465.