Schieferung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Schieferung''' ist ein Merkmal, das viele [[Metamorphit|metamorphe]] Gesteine aufweisen. Ähnlich der [[Schichtung]] der [[Sedimentit]]e ist die Schieferung eine lagige (planare) [[Textur (Geologie)|Textur]] des Gesteins. Im Gegensatz zur Schichtung ist die Schieferung jedoch kein Ergebnis eines Ablagerungsprozesses, sondern wird vielmehr durch [[Tektonik|tektonische]] Vorgänge hervorgerufen, die das Gestein mit hohem Druck und Temperatur beeinflussen. Schieferungsflächen müssen nicht zwangsläufig parallel zu vorhandenen Sedimentationsebenen verlaufen. Im Falle ihrer nichtparallelen Anordnung spricht man von '''Transversalschieferung'''.
Die '''Schieferung''' ist ein Merkmal, das viele [[Metamorphit|metamorphe]] Gesteine aufweisen. Ähnlich der [[Schichtung]] der [[Sedimentit]]e ist die Schieferung eine lagige (planare) [[Textur (Geologie)|Textur]] des Gesteins. Im Gegensatz zur Schichtung ist die Schieferung jedoch kein Ergebnis eines Ablagerungsprozesses, sondern wird vielmehr durch [[Tektonik|tektonische]] Vorgänge hervorgerufen, die das Gestein mit hohem Druck und Temperatur beeinflussen. Schieferungsflächen müssen nicht zwangsläufig parallel zu vorhandenen Sedimentationsebenen verlaufen. Im Falle ihrer nichtparallelen Anordnung spricht man von '''Transversalschieferung'''.


Minerale, die sehr stark zur Ausbildung von flächigen Strukturen neigen (zum Beispiel [[Glimmer]], [[Tonmineral]]e, Vertreter der [[Chloritgruppe]]), regeln sich unter dem gerichteten Druck des Metamorphoseprozesses so ein, dass die Bereiche größten [[Kristallwachstum]]s, nämlich die Kanten, dem geringsten Druck ausgesetzt sind, da dies für das Kristallwachstum energetisch am günstigsten ist. Die größten Flächen dieser Minerale stehen daher senkrecht zur Richtung des gerichteten Drucks. Die auf diese Weise entstandenen Schieferungsflächen bilden in vielen Gesteinen infolge weiterer mechanischer Einwirkungen ein System von [[Kluftfläche]]n, das die Stabilität des betroffenen Gesteinskörpers erheblich beeinflussen kann. Dieser Umstand besitzt [[Geotechnik|geotechnische]] und [[Naturstein|technische]] Bedeutung.
Minerale, die sehr stark zur Ausbildung von flächigen Strukturen neigen (zum Beispiel [[Glimmer]], [[Tonminerale]], Vertreter der [[Chloritgruppe]]), regeln sich unter dem gerichteten Druck des Metamorphoseprozesses so ein, dass die Bereiche größten [[Kristallwachstum]]s, nämlich die Kanten, dem geringsten Druck ausgesetzt sind, da dies für das Kristallwachstum energetisch am günstigsten ist. Die größten Flächen dieser Minerale stehen daher senkrecht zur Richtung des gerichteten Drucks. Die auf diese Weise entstandenen Schieferungsflächen bilden in vielen Gesteinen infolge weiterer mechanischer Einwirkungen ein System von [[Kluftfläche]]n, das die Stabilität des betroffenen Gesteinskörpers erheblich beeinflussen kann. Dieser Umstand besitzt [[Geotechnik|geotechnische]] und [[Naturstein|technische]] Bedeutung.


Gesteine, bei denen diese Merkmale typischerweise auftreten, sind primär die [[Tonschiefer]], ferner [[Quarzit]]e oder [[Prasinit]]e. Vereinzelt weisen [[Marmor]]e, teilweise solche die als [[Cipollino]] bezeichnet werden, diese Eigenschaft auf.  
Gesteine, bei denen diese Merkmale typischerweise auftreten, sind primär die [[Tonschiefer]], ferner [[Quarzit]]e oder [[Prasinit]]e. Vereinzelt weisen [[Marmor]]e, teilweise solche die als [[Cipollino]] bezeichnet werden, diese Eigenschaft auf.  

Version vom 29. März 2024, 05:10 Uhr

Die Schieferung ist ein Merkmal, das viele metamorphe Gesteine aufweisen. Ähnlich der Schichtung der Sedimentite ist die Schieferung eine lagige (planare) Textur des Gesteins. Im Gegensatz zur Schichtung ist die Schieferung jedoch kein Ergebnis eines Ablagerungsprozesses, sondern wird vielmehr durch tektonische Vorgänge hervorgerufen, die das Gestein mit hohem Druck und Temperatur beeinflussen. Schieferungsflächen müssen nicht zwangsläufig parallel zu vorhandenen Sedimentationsebenen verlaufen. Im Falle ihrer nichtparallelen Anordnung spricht man von Transversalschieferung.

Minerale, die sehr stark zur Ausbildung von flächigen Strukturen neigen (zum Beispiel Glimmer, Tonminerale, Vertreter der Chloritgruppe), regeln sich unter dem gerichteten Druck des Metamorphoseprozesses so ein, dass die Bereiche größten Kristallwachstums, nämlich die Kanten, dem geringsten Druck ausgesetzt sind, da dies für das Kristallwachstum energetisch am günstigsten ist. Die größten Flächen dieser Minerale stehen daher senkrecht zur Richtung des gerichteten Drucks. Die auf diese Weise entstandenen Schieferungsflächen bilden in vielen Gesteinen infolge weiterer mechanischer Einwirkungen ein System von Kluftflächen, das die Stabilität des betroffenen Gesteinskörpers erheblich beeinflussen kann. Dieser Umstand besitzt geotechnische und technische Bedeutung.

Gesteine, bei denen diese Merkmale typischerweise auftreten, sind primär die Tonschiefer, ferner Quarzite oder Prasinite. Vereinzelt weisen Marmore, teilweise solche die als Cipollino bezeichnet werden, diese Eigenschaft auf.

Weist der Aufbau im Gestein wechselnde Lagen deutlich unterschiedlicher Zusammensetzung auf, so spricht man eher von einer Bänderung. Sie findet sich vor allem bei höhergradig metamorphen Gesteinen.

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