Titan (U-Boot): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Titan''' war ein [[Tiefsee-U-Boot]] des US-amerikanischen Unternehmens OceanGate. Seit 2021 wurde es unter anderem für Tauchfahrten zum Wrack des 1912 gesunkenen Passagierdampfers [[RMS Titanic|Titanic]] eingesetzt. Während einer Fahrt zum Wrack implodierte die Titan vermutlich am 18.06.2023 in etwa 3.300 m Tiefe. Dabei starben alle 5 Personen an Bord des U-Boots.
Die '''Titan''' war ein [[Tiefsee-U-Boot]] des US-amerikanischen Unternehmens ''OceanGate''. Seit 2021 wurde es unter anderem für Tauchfahrten zum Wrack des 1912 gesunkenen Passagierdampfers [[RMS Titanic|Titanic]] eingesetzt. Während einer Fahrt zum Wrack implodierte die Titan vermutlich am 18.06.2023 in etwa 3.300 m Tiefe. Dabei starben alle 5 Personen an Bord des U-Boots.


==Beschreibung==
==Beschreibung==

Version vom 29. Juni 2023, 21:02 Uhr

Die Titan war ein Tiefsee-U-Boot des US-amerikanischen Unternehmens OceanGate. Seit 2021 wurde es unter anderem für Tauchfahrten zum Wrack des 1912 gesunkenen Passagierdampfers Titanic eingesetzt. Während einer Fahrt zum Wrack implodierte die Titan vermutlich am 18.06.2023 in etwa 3.300 m Tiefe. Dabei starben alle 5 Personen an Bord des U-Boots.

Beschreibung

Der Mittelteil des Druckkörpers des Tauchboots bestand aus einem zylindrischen Rohr aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, dessen Wanddicke 127 mm betrug und aus 800 Faserlagen gefertigt wurde. Zwei Halbkugeln aus Titan schlossen über Passringe, ebenfalls aus Titan, das Rohr. In die vordere Halbkugel war axial ein Bullauge eingebaut, die hintere war mit einer nach hinten/oben spitz zulaufenden Stromlinienverkleidung versehen, unter der sich auch ein Sauerstofftank und Elektronik befanden. Das Plexiglas des Bullauges mit 381 mm Durchmesser war in ein trichterförmiges Metallteil gefasst. Dieser Rahmen war mit 16 Schrauben frontal an eine kreisringförmige Passfläche geschraubt. Dieses Bullauge war das einzige Beobachtungsfenster. Zum Ein- und Ausstieg wurde die an einem Scharniergelenk befestigte vordere Halbkugel weggeschwenkt.

Vier [[Kortdüse|ummantelte[[ Propeller trieben das Boot an. Sie waren direkt an je einem schlanken Elektromotor montiert. Zwei davon waren, feststehend, längs der Bootsachse orientiert und vorne seitlich unten am Zylinder des Druckkörpers montiert, zwei waren seitlich oben etwas hinter der halben Länge des Zylinders montiert und ungefähr vertikal orientiert.

Für den Aufstieg gab es drei unabhängige Auftriebsarten: Die Elektromotoren, das Ausblasen von Ballasttanks und das Ausklinken von Abtriebsgewichten, was auch bei völligem Stromausfall eingeleitet werden konnte.

Samt dem seitlich überstehenden Antrieb hatte das Tauchboot eine Länge von 6,70 m, war etwa 2,80 m breit (Innendurchmesser 1,42 m, 2,50 m hoch und hatte eine Masse von 9.525 kg. Das Tauchboot musste von einem Mutterschiff zum Ort des Tauchgangs transportiert werden. Laut Hersteller erreichte es eine Geschwindigkeit von 3 Knoten. Das speziell für die Tiefsee konzipierte Tauchboot konnte Tiefen von bis zu 4.000 m erreichen und bot Platz für maximal 5 Personen.

Die Titan hatte kein eigenes Navigationssystem, sondern war für die Fahrt zum Ziel auf das Begleitschiff angewiesen, das den Kurs der Titan überwachte und Kurskorrekturen mitteilte. Dazu war das Boot mit einem Transponder ausgestattet, der dem Begleitschiff die Lokalisierung ermöglichte. Da Radiowellen durch das im Meerwasser befindliche Salz gestört werden, lief die Kommunikation und Koordination zwischen Begleitschiff und Titan über akustische Unterwassertelefonie, das heißt, kurze Textnachrichten wurden in akustische Signale umgewandelt und nach Übertragung zurückübersetzt.[3] Für die Steuerung der Titan wurde eine modifizierte Version eines handelsüblichen Logitech G F710 (kabelloser Gamecontroller) eingesetzt.

Im Bug des Boots befand sich eine einfache Bordtoilette.

Die Titan war nicht von einer unabhängigen Prüfstelle zertifiziert. Das auf internationalen Gewässern geltende Seerecht schreibt eine derartige Prüfung nicht vor.