Tracheentiere

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Als Tracheentiere (Tracheata), auch Antennata oder Atelocerata genannt, bezeichnet man innerhalb der Gliederfüßer (Arthropoda) die Zusammenfassung der an das Landleben angepassten Tausendfüßer (Myriapoda) und Sechsfüßer (Hexapoda), deren Hauptgruppe die Insekten (Insecta) sind. Die Tracheata sind ein umstrittenes Taxon. Die meisten Wissenschaftler sind heute der Ansicht, dass die beiden hier zusammengefassten Gruppen keine Schwestergruppen sind.

Merkmale[Bearbeiten]

Den Namen Tracheentiere verdankt die Gruppe einem für das Landleben sehr wichtigen Merkmal. Sie verfügen über ein System von so genannten Tracheen. Dabei handelt es sich um Luftkanäle, die sich durch den Körper ziehen und so alle Zellen mit Sauerstoff versorgen und an einigen Stellen durch so genannte Stigmata nach außen münden. Da die Tracheentiere wie alle Gliederfüßer über ein Exoskelett verfügen, ist eine Atmung über die Körperoberfläche nicht möglich. Trotz der Namensgebung bilden die Tracheen keine der möglichen Autapomorphien der Gruppe. Die Tracheen verschiedener Vertreter sind aller Wahrscheinlichkeit nach konvergent entstanden.

Eine weitere Anpassung an das Leben an Land sind die Exkretionsorgane der Tiere, die Malpighischen Gefäße. Anders als die Krebstiere (Crustacea) besitzen die Tracheentiere nur ein Paar Antennen. Dies entspricht dem ersten Antennenpaar der Krebse und so lassen sich dann auch die anderen Namen der Gruppe erklären, die sämtlich auf den Verlust der zweiten Antenne hindeuten. Weitere Unterschiede zu den Crustacea sind: Mandibeln ohne Taster (Palpus), Beine ohne gegliederten Exopoditen, Mitteldarm ohne verzweigte Divertikel. Auch das Innenskelett des Kopfes, das Tentorium, wurde als Autapomorphie vorgeschlagen.

Quellen[Bearbeiten]

  • Überklasse Antennata (syn. Tracheata, Atelocerata) In: H.E. Gruner, M. Moritz, W. Dunger: Lehrbuch der speziellen Zoologie. Wirbellose Tiere, 4. Teil Arthropoda (ohne Insecta). 4. Auflage, 1993. Gustav Fischer Verlag, Jena.