Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus

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Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus beschreibt den Abschnitt der Geschichte Österreichs vom „Anschluss“ an das nationalsozialistisch regierte Deutsche Reich am 13.03.1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und zur Wiedererrichtung der Republik am 27.04.1945.

Dem vorübergehenden Ende der Eigenstaatlichkeit Österreichs und der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten (vgl. Zeit des Nationalsozialismus) war die von politischen und gesellschaftlichen Spannungen (austrofaschistischer Ständestaat, Österreichischer Bürgerkrieg, NS-Putschversuch u. a.) sowie wirtschaftlichen Krisen geprägte Erste Republik vorausgegangen, die 1918 beim Zusammenbruch der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn am Ende des Ersten Weltkrieges als Deutschösterreich entstanden war und sich bis zum Verbot durch die Siegermächte 1919 dem demokratischen Deutschland anschließen wollte.

Der siebenjährigen NS-Herrschaft in Österreich folgte die zehnjährige Besatzungszeit, bis das Land 1955 mit dem Österreichischen Staatsvertrag und dem Abzug der alliierten Truppen seine staatliche Souveränität wiedererlangte. In diesen zehn Jahren wurde unter dem Druck der vier Besatzungsmächte (USA, UdSSR, Vereinigtes Königreich und Frankreich) die Entnazifizierung mit dem Verbotsgesetz 1947 gesetzlich geregelt und wurden österreichische Kriegsverbrecher, Beteiligte an Holocaust, Porajmos, Verbrechen der Wehrmacht u. a. von Volksgerichten in Österreich und bei den Nürnberger Prozessen verurteilt; Ermittlung und Verfolgung von NS-Verbrechen und Rückstellung geraubten Eigentums wurden aber bald auf die lange Bank geschoben. Das mit der Waldheim-Affäre 1986 einsetzende internationale Interesse und der Generationswechsel führten dazu, dass die wissenschaftliche, gesellschaftliche, politische und juristische Aufarbeitung der NS-Diktatur im Land bis heute andauert.