Bewuchsmerkmal

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Bewuchsmerkmal (cropmark) ist ein Fachbegriff der Archäologie, welcher den unterschiedlichen Wuchs und Reifegrad von Pflanzen (meist Getreide) über im Boden verborgenen archäologischen Befunden bezeichnet. Das Bewuchsmerkmal dient zur Prospektion archäologischer Fundstätten. Hierunter versteht man eine zerstörungsfreie Erkundung von Fundstätten, welche bereits bekannt sind oder durch die Prospektion neu entdeckt werden. Diese Methode wird in neuerer Zeit vor allem in der Luftbildarchäologie genutzt.

Entstehung des Bewuchsmerkmals[Bearbeiten]

Feuchtigkeitsdifferenzen[Bearbeiten]

Ein Bewuchsmerkmal wird durch Feuchtigkeitsdifferenzen ausgelöst, welche sich in den kritischen Perioden des Wachstumszyklus auf den Wuchs der Pflanze auswirken. Vor allem Getreide, hier vorrangig die Gerste (aber auch Hafer, Weizen und Roggen), reagiert sehr sensibel auf Veränderungen im Unterboden. Andere Pflanzen wie Gras oder Kartoffeln sind hingegen sehr unempfindlich. Aus diesem Grund sind vor allem Bewuchsmerkmale in Getreidefeldern bekannt.

Entscheidend für eine gute Herausbildung der Bewuchsmerkmale ist der vorhandene Feuchtigkeitskontrast. Allgemein sehr feuchte oder wasserundurchlässige Böden (beispielsweise Lehmböden) bilden kaum sichtbare Bewuchsmerkmale. Bei sehr trockenen oder wasserdurchlässigen Böden (beispielsweise sand- und kreidehaltige Böden) kann der Effekt jedoch drastisch sein.

Wichtig für die Sichtbarkeit des verborgenen Bodendenkmals ist der Pflanzabstand. Getreide wird sehr eng gepflanzt und weist damit eine hohe Punktdichte auf (vergleichbar mit der Bildauflösung eines Scanners oder der Körnung einer Fotografie). Mais wird in so großen Pflanzabstand angelegt, dass er schon aus diesem Grund als Anzeiger für Bewuchsmerkmale ausscheidet.

Trockene Sommer erweisen sich für die Beobachtung der Bewuchsmerkmale als vorteilhaft.