Bilingualismus

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Mit Bilingualismus oder Zweisprachigkeit wird das Phänomen bezeichnet, zwei Sprachen zu sprechen oder zu verstehen. Die Bezeichnung kann sich sowohl auf Einzelpersonen (individueller Bilingualismus) als auch auf ganze Gesellschaften beziehen (gesellschaftlicher Bilingualismus). Bilingualismus kann ebenso die entsprechende Forschungsrichtung bezeichnen, die das Phänomen selbst untersucht. Zweisprachigkeit ist eine Form der Mehrsprachigkeit.

Begriffsbestimmung[Bearbeiten]

Individuum und Gesellschaft[Bearbeiten]

Die Zwei- oder Mehrsprachigkeit wird zum Beispiel einerseits in individuell oder gesellschaftlich, andererseits in sprachpsychologisch oder sozialwissenschaftlich kategorisiert. Eine eindeutige Trennung der verschiedenen Kategorien ist unscharf, da sich die verschiedenen Bereiche teilweise überschneiden. Im Zentrum der Betrachtungen kann also beispielsweise das (isolierte) Individuum, ein einzelner Sprecher stehen. Untersucht wird unter anderem, wie Sprecher mit mehreren Sprachen umgehen, also zum Beispiel, wie zwischen verschiedenen Sprachen im Gehirn gewechselt wird.

Der Wechsel der verschiedenen Sprachen innerhalb einer vertrauten Umgebung eines Individuums als Teil einer Gruppe oder Gesellschaft wird ebenfalls untersucht. Dazu gehören Betrachtungen der Mehrsprachigkeit und mehrsprachiger Sprecher in Klassenverbänden, in Jugendgruppen oder innerhalb der Familie.

Neben Sprachkontaktphänomenen wie Kreolsprachen und Pidgin-Sprachen spielen auch sprachen- und bildungspolitische Belange (z. B.: Sprachen von Minderheiten) als Forschungsgegenstand eine wichtige Rolle.

Quellen[Bearbeiten]

  • Barbara Angerer: Living Apart Together in South Tyrol: Are Institutional Bilingualism and Translation Keeping Language Groups Apart? In: Georg Grote, Hannes Obermair (Hrsg.): A Land on the Threshold. South Tyrolean Transformations, 1915–2015. Peter Lang, Oxford / Bern / New York 2017, ISBN 978-3-0343-2240-9, S. 361–380.