Bund (Bibel)

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Der Begriff Bund gibt die biblischen Schlüsselbegriffe Brit(h) (auch Bərit) hebr. ברית und diathēkē gr. διαθήκη wieder und hat die Bedeutung eines feierlichen Bündnisses, Vertrages oder Eides. Bei einem Bund kann es sich um einen Vertrag zwischen Menschen handeln oder um einen Bundesschluss Gottes mit Menschen.

Bei einem Bund zwischen Gott und Menschen stehen sich als Partner Gott auf der einen Seite und die Menschheit, ein Volk oder einzelne Personen auf der anderen Seite gegenüber. Kennzeichnend für die Bundesschlüsse mit Gott ist, dass sie zwischen ungleichen Partnern geschlossen werden. Dementsprechend wird der Bund durch Gott „eingesetzt“, „gegeben“, „aufgestellt“, „befohlen“, „gewährt“ oder „angeboten“. Trotzdem enthält er eine Verpflichtung auf der Seite des Menschen oder des Volkes und auch eine Verpflichtung auf der Seite Gottes. Daher darf ein Bund, wie ein Vertrag, nicht gebrochen werden. Beim Bund am Sinai zwischen Gott und Israel handelt es sich um einen Bund Gottes mit einem ganzen Volk, um eine Gemeinschaftsoffenbarung.

Judentum[Bearbeiten]

Das üblicherweise mit Bund übersetzte hebräische Nomen ברית, berīt ist etymologisch wahrscheinlich von akkadisch bīritū, Band, Fessel abgeleitet. Ein Bundesschluss wird durch einen Akt der Zerteilung versinnbildlicht, wie es die hebräische Wendung „einen Bund schneiden“ andeutet. Vermutlich geht dies auf einen alten Ritus zurück, der etwa zu Abrahams Zeit Rechtsverträge zwischen Nationen bekräftigte. Möglicherweise geht auch das heute noch gebräuchliche Zerschneiden eines Bandes zur Einweihung einer Brücke oder einer Straße auf diesen Brauch zurück.

Quellen[Bearbeiten]

  • H.-J. Hermisson: Bund und Erwählung. In: Hans Jochen Boecker u. a. (Hg.): Altes Testament, 1983, S. 222–243.