Dienstmann

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Als Dienstmann (Mehrzahl: Dienstmänner, Dienstmannen oder auch Dienstleute) wurde bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Dienstleister bezeichnet, der an öffentlichen Orten oder im Haushalt zeitlich befristete Aufträge aller Art gegen Entgelt übernahm. Seine Hauptaufgaben lagen in der Beförderung von Stückgut, beispielsweise Koffern, und in Botentätigkeiten. In der historisch ursprünglichen Bedeutung bezeichnet man als Dienstmänner auch männliche Personen, die zu Geld- oder Frondienstleistungen an ihren Leib- oder Grundherrn verpflichtet waren, sowie Ministeriale verschiedenen Ranges.

Bekannte fiktionale Dienstmänner sind der Dienstmann Alois Hingerl aus Ludwig Thomas Satire Der Münchner im Himmel oder Hans Moser und Paul Hörbiger als Dienstmänner in dem Film Hallo Dienstmann. Als Berliner Original wurde der Dienstmann Ferdinand Strumpf unter dem Namen Eckensteher Nante bekannt.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Begriff Dienstmann (von „Dienst“, verwandt mit gotisch þius „Knecht“, von althochdeutsch dionōn „Knecht sein“, „dienen“) taucht zuerst im Mittelalter auf, um einen Knecht oder Helfer zu bezeichnen. Später bezieht sich Dienstmann als Eindeutschung für Ministeriale auch auf einen unfreien Mann, der über Königs- oder Herrendienste langsam in den niederen Adel der Ritter aufstieg.