Egmond (Adelsgeschlecht)

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Das Haus Egmond (auch Egmont geschrieben) war ein holländisches Uradelsgeschlecht. Die Mitglieder der Familie waren aufgrund ihres Ranges und Einflusses führend in der Entwicklung der Grafschaft Holland und den Niederlanden. Die beiden Hauptlinien, die ältere Egmond-Geldern (Herzöge von Geldern, 1538 erloschen) sowie die jüngere Egmond-Gavere (Grafen von Egmond, Fürsten von Gavere, 1707 als letzte Linie erloschen) hatten fürstlichen Rang. Daneben existierten diverse Linien und Zweige außerehelicher Abstammung. Eine davon, die gräfliche Linie Mirbach-Geldern-Egmont existiert noch heutzutage.

Chronik[Bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten]

Namensgebend war das Kloster Egmond, die älteste Abtei der Niederlande und Grablege der Grafen von Holland, welches Mitglieder der Familie als Vögte verwalteten. Als Stammvater der Heeren van Egmond gilt nach einer Legende Radbold van Egmond (genannt 876–932), Vogt des Klosters. Die Familie lebte auf einem Hof nördlich des Klosters im Ortsteil Egmond aan den Hoef. Beerwout I. van Egmont soll aufgrund eines Gelübdes am Ersten Kreuzzug teilgenommen und nach seiner Rückkehr vom Abt des Klosters Erbrechte an dem Vogtshof erhalten haben. Als ihn dann 1129 der Graf von Holland zu seinem regionalen Vertreter ernannte, befestigte er den Hof, was zu Streit mit der Abtei führte. Das Slot op den Hoef, auch Kasteel Egmond genannt, wurde während des Streits um die Erbfolge des Grafen Dietrich VII. zerstört und danach neu aufgebaut. 1573 wurde es von den Söldnern des Dietrich Sonoy in Brand gesteckt, um nicht den Spaniern in die Hände zu fallen. Im 18. Jahrhundert kaufte die Familie das Schloss zurück; doch wurde es nach deren Aussterben 1798 auf Abbruch veräußert; heute stehen davon nur noch die Fundamente und die Schlosskapelle.

Im Laufe des 14. Jahrhunderts konnte das Geschlecht Egmond seinen Besitzstand erweitern und wurde somit auch in die Kämpfe gegen die Westfriesen sowie in Fehden hineingezogen. In weiterer Folge traten die Herren von Egmond im holländischen Haken-und-Kabeljau-Krieg gemeinsam mit den Herren van Arkel an die Spitze der Kabeljaus. Ende des 14. Jahrhunderts erbte Arnold von Egmond die Baronie IJsselstein mit einer Burg auf der Grenze Utrechts und Hollands. Ab diesem Zeitpunkt war das Geschlecht auch in die Utrechter Fehden verwickelt.