Enûma elîsch

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Enūma eliš (eingedeutscht: Enuma elisch) wird der babylonische Schöpfungs-Mythos genannt, dessen etwa 1000 Zeilen in Keilschrift auf sieben Tontafeln niedergeschrieben wurden. Das Gedicht ist in Abschriften vom 9. bis 2. Jahrhundert v. Chr. fast vollständig erhalten und in akkadischer Sprache verfasst. Der genaue Zeitpunkt der Entstehung ist unklar, und Einschätzungen gehen in dieser Frage weit auseinander. Übersetzt bedeutet Enūma eliš „Als oben [der Himmel noch nicht genannt war]“, benannt nach der ersten Zeile des Epos. In der Handlung sind wichtige Elemente des babylonischen Weltbildes verarbeitet.

Hintergrund[Bearbeiten]

Als Babylon innerhalb der Städte des Zweistromlandes eine Vormachtstellung einnahm, gewann die Stadtgottheit Marduk innerhalb des akkadischen Pantheons an Bedeutung. Dies wurde verdeutlicht, indem Marduk in den Weltschöpfungsmythos eingebunden wurde. Das Werk diente nach einigen Interpretationen fortan zur ideologischen Untermauerung des babylonischen Herrschaftsanspruches.

Während der Feierlichkeiten beim babylonischen Akitu-Fest wurden Verse aus dem Enūma eliš rezitiert.

Quellen[Bearbeiten]

  • Helmut Freydank und andere: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.