Englischer Schweiß

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Der Englische Schweiß (auch Englische Schweißkrankheit, Englisches Schweißfieber oder Englische Schweißsucht; lateinisch: pestis sudorosa oder sudor anglicus) war eine sehr ansteckende Erkrankung unklarer Ursache, mit meist tödlichem Ausgang, die im 15. und 16. Jahrhundert in fünf Seuchenwellen hauptsächlich in England auftrat und dann wieder verschwand. Der Englische Schweiß zeichnet sich durch eine sehr kurze Krankheitsdauer und extrem hohe Letalitätsrate aus. Vom Auftritt der ersten Symptome bis zum Eintritt des Todes vergingen oft nur wenige Stunden. Typisches Symptom der Krankheit waren starke Schweißausbrüche, die der Krankheit auch ihren Namen gaben.

Bis heute ist unklar, worum es sich bei dieser Krankheit handelte. Virale Infektionen durch Influenza- bis Hantaviren, bakterielle Erkrankungen wie Leptospirose (Morbus Weil) oder Lungenmilzbrand werden in Erwägung gezogen.

Zeitliches Vorkommen[Bearbeiten]

Der Englische Schweiß trat 1485, 1506, 1517 und in den Jahren 1528/29 sowie letztmals 1551 pandemisch bzw. epidemisch auf. Erstmals wurde der Sudor Anglicus nach der Schlacht von Bosworth am 22.08.1485 ausführlich dokumentiert.

Allerdings sind Zweifel an der Deutung der Quellen laut geworden. Denn die Ausbrüche fielen in England in den Jahren 1485/1486, 1517, 1528/1529 und 1551/1552 mit den Pestausbrüchen zusammen, so dass der Anteil der auf den Englischen Schweiß zurückzuführenden Toten sich nicht ermitteln lässt.

Paul Slack zeigte anhand der gut dokumentierten Epidemie von 1551, dass insbesondere Mitglieder der Oberschicht erkrankten, aber viele nicht daran starben, so dass die Wirkung der Epidemie auf die Bevölkerungszahl eher gering war. Hinzu kommt, dass die zeitgenössischen Chronisten sowohl den Englischen Schweiß als auch die Pest und andere ansteckende Krankheiten bzw. Seuchen mit den Worten „Pest“ oder „Pestilenz“ bezeichneten, so dass Verwechslungen naheliegen.

Weiterführende Links[Bearbeiten]