Faisal I.

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Faisal I. (arab. Faiṣal al-Auwal, vollständiger Name: Faiṣal b. aš-Šarīf Ḥusain b. aš-Šarīf ʿAlī al-Hāšimī; * 20.05.1885 in Ta'if; † 08.09.1933 in Bern), aus der Dynastie der Haschimiten, war König von Syrien (1920) und König des Irak (1921–1933).

Leben[Bearbeiten]

Faisal wurde als dritter Sohn von Hussein ibn Ali des Scherifen von Mekka geboren. 1913 wurde er als Abgeordneter von Dschidda in das Parlament des Osmanischen Reichs gewählt.

Erster Weltkrieg[Bearbeiten]

Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs plante Hussein ibn Ali eine Revolte gegen die Osmanen mit dem Ziel der Bildung eines arabischen Staates unter der Herrschaft der Dynastie der Haschemiten. Hussein entsandte seinen Sohn Faisal 1915 nach Syrien um Kontakte für diesen Plan herzustellen. Faisal schloss sich in Damaskus der arabisch-nationalistischen Gruppe Al-Fatat an. Im Juni 1916 erklärte Hussein ibn Ali die Arabische Revolte. Faisal fiel dabei die Rolle des Militärführers zu. Seine Truppen umfassten rund 1.000 Mann irreguläre Kräfte und rund 2.500 ehemalige Soldaten der osmanischen Armee. Nach der Eroberung Akabas durch Auda ibu Tayi und T. E. Lawrence, der als britischer Offizier, mit dem Hussein eine persönliche Freundschaft verband, eigene Strategien nach den Ideen des Marschalls von Sachsen entwickelt hatte, führte der Aufstand weiter nach Damaskus. Nach der Eroberung der Stadt durch die Aufständischen (und durch ein Corps australischer Lanzenreiter) marschierte am 26. September Faisal in Damaskus ein und beendete die vierhundertjährige Herrschaft der Osmanen in Syrien.

Als Leiter der arabischen Gesandtschaft trat er auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 für die Unabhängigkeit der arabischen Emirate vom Osmanischen Reich ein. Am 3. Januar 1919 unterzeichnete er gemeinsam mit dem späteren Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation (WZO), Chaim Weizmann, das Faisal-Weizmann-Abkommen, in dem die arabische Seite die Balfour-Deklaration akzeptierte. Durch den weiteren Verlauf der Geschehnisse in Palästina wurde dieses Abkommen jedoch nicht wirksam.

Quellen[Bearbeiten]

  • T.E. Lawrence: Aufstand in der Wüste („Revolt in the Desert“) Deutsche Lizenzausgabe der Publikumsfassung von „Seven Pillars of Wisdom“, List Verlag, Leipzig 1935.