Gastroenteritis

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Als Gastroenteritis, wörtlich Magen-Darm-Entzündung – umgangssprachlich Magen-Darm-Grippe, Brechdurchfall oder Bauch-Grippe – wird eine entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Traktes bezeichnet. Eine Magen-Darm-Grippe geht in der Regel mit Erbrechen und Durchfall einher, hat aber mit der „echten Grippe“ (Influenza) nichts zu tun. Eine Gastroenteritis kann verschiedene Ursachen haben. Ist der Magen dabei nicht betroffen, spricht man von Enteritis (veraltet, insbesondere bei einer akuten Enteritis, auch Darmkatarrh genannt). Ist nur der Magen betroffen, spricht man von einer Gastritis. Darüber hinaus kann die Entzündung auch nur einzelne Darmabschnitte betreffen, dafür gibt es spezielle Krankheitsbezeichnungen: Duodenitis (Zwölffingerdarm), Jejunitis (Leerdarm), Ileitis (Hüftdarm), Typhlitis (Blinddarm), Kolitis (Grimmdarm) und Proktitis (Mastdarm).

Epidemiologie[Bearbeiten]

Gastroenteritiden oder Magen-Darm-Entzündungen unterschiedlicher Ursache sind der häufigste Anlass für Durchfall und Übelkeit bei Kindern und Erwachsenen. Noch 1980 waren Durchfallerkrankungen mit geschätzten 4,6 Millionen Todesfällen im Jahr weltweit die führende Ursache für die Kindersterblichkeit. Seitdem 1979 die sogenannte orale Rehydratationstherapie als standardisierte Behandlung bekannt gemacht wurde, konnte diese Zahl auf etwa 1,5 Millionen im Jahr 2000 gesenkt werden.

Ursachen[Bearbeiten]

Die Magen-Darm-Grippe-Ursachen sind vielfältig. Sie reichen von Infektionen über chemisch-toxische Reize (Vergiftungen) bis hin zu physikalischen (etwa thermischen) Ursachen. In den meisten Fällen sind Bakterien oder Viren verantwortlich für eine Magen-Darm-Grippe. Sie schädigen die Schleimhäute des Verdauungssystems entweder direkt oder indirekt durch Bakteriengifte. Die Übertragung der Magen-Darm-Grippe erfolgt über den oralen Weg (z. T. fäkal-orale Schmierinfektion). Besonders häufig geschieht dies bei Reisen in Länder, an deren Mikroflora die Betroffenen nicht gewöhnt sind (Reisediarrhoe). Die Schleimhäute können auch durch ionisierende Strahlung, wie Röntgenstrahlung oder Strahlung aus radioaktivem Material, geschädigt werden.

Quellen[Bearbeiten]

  • Hans Adolf Kühn: Entzündliche Darmkrankheiten. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 810–821, hier: S. 810–812 (Diffuse, nicht ulceröse Entzündungen).