Geitonogamie

Aus Twilight-Line Medien

Als Geitonogamie (von gr. geiton Nachbar und gamein heiraten) oder Nachbarbestäubung, auch Geitenogamie, wird die Bestäubung einer Blüte mit dem Pollen einer anderen Blüte derselben Pflanze bezeichnet. Der Begriff wurde erstmals 1876 von Anton Kerner von Marilaun verwendet. Führt die Nachbarbestäubung zur Befruchtung, nennt man dies Geitonokarpie.

Genetische Bedeutung[Bearbeiten]

Genetisch gesehen hat eine Nachbarbestäubung mit erfolgreicher Befruchtung den gleichen Effekt wie die Selbstbestäubung, denn die Allelkombinationen in der Zygote werden nur infolge der meiotischen Teilungen bei der Bildung der männlichen und weiblichen Gameten etwas unterschiedlich, sie sind jedoch nicht so unterschiedlich wie bei einer Fremdbestäubung mit dem Pollen eines anderen Pflanzenindividuums. Daher ist eine Neukombination genetischen Materials nur in einem deutlich geringeren Umfang möglich.

Gleichwohl wird die Geitonogamie von den maßgeblichen Fachautoren der Selbstbestäubung zugeordnet. Im Lehrbuch der Botanik (begründet von Eduard Strasburger) schreibt Friedrich Ehrendorfer im Kapitel Spermatophyta: „Selbstbestäubung (Autogamie; entweder innerhalb einer Blüte oder zwischen verschiedenen Blüten: Nachbarbestäubung, Geitonogamie; [...])“. Auch Werner Rothmaler stellt die Geitonogamie in seinem Buch Exkursionsflora zur Selbstbestäubung.